Minus 35 Prozent EU stimmt für schärfere CO2-Ziele für Lkw

Lkw auf einer Autobahn Quelle: dpa

Trotz der harschen Kritik von Konzernvorständen und Betriebsräten will die EU den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) um ein Drittel senken. Das entschieden die Abgeordneten in Straßburg am Mittwoch.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Neue Lastwagen in der Europäischen Union sollen nach einem Votum des Europäischen Parlaments den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) noch stärker senken als bisher geplant. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch in Straßburg für eine CO2-Reduktion um 20 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019. Bis 2030 sollen die Emissionen 35 Prozent niedriger sein. Die EU-Kommission hatte für die erste Stufe eine Reduktion um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent vorgeschlagen.

Die EU will mit schadstoffärmeren Nutzfahrzeugen wie auch Autos die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaziele erreichen. „Wir müssen etwas gegen die wachsenden CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen tun“, erklärte EU-Energie- und Klimakommissar Miguel Arias Canete. Sonst würden sie auf ein Viertel der Schadstoffbelastung des gesamten Straßenverkehrs steigen.

Während bei Pkw die CO2-Emissionen schon länger mit gesetzlichen Reduktionszielen für Neuwagen gedrückt werden, sollen für die Nutzfahrzeuge erstmals solche Vorgaben eingeführt werden. Umweltschützer halten das für um so dringlicher, da der sehr heiße trockene Sommer ein Beleg dafür sei, dass sich der Klimawandel beschleunige. Die Industrie dagegen warnte, die EU-Vorgaben seien zu strikt. Die Vorschriften gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und damit auch Arbeitsplätze.

Die EU-Pläne für den CO2-Ausstoß von Lastwagen sind ehrgeizig. Ein Spiel mit dem Schicksal Zehntausender Arbeitnehmer, sagen Betriebsräte. Denn wer soll Lastwagen mit sieben Tonnen schweren Batterien kaufen?

Die EU-Mitgliedstaaten müssen ihre Position zu dem Gesetzentwurf noch abstimmen, dann können Parlament und Rat über die Klimaschutzvorschriften abschließend verhandeln. Beim Treffen der EU-Umweltminister am 20. Dezember werden schwierige Verhandlungen erwartet, falls die Heimatländer der Lkw-Bauer Deutschland, Frankreich und Italien den Bedenken der Branche Gehör schenken.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%