




Komiteechef Thorbjörn Jagland begründete die Entscheidung damit, dass die Europäische Union über sechs Jahrzehnte entscheidend zur friedlichen Entwicklung in Europa beigetragen habe.
Der Osloer Rundfunksender NRK berichtete am Freitag bereits kurz vor der Bekanntgabe der Entscheidung, das Nobelkomitee habe den Friedensnobelpreis 2012 nach offiziell noch unbestätigten Angaben an die EU vergeben.
Die EU ist in den letzten Jahren als „erfolgreiches Friedensprojekt“ immer wieder für die Auszeichnung nominiert worden.
Einen klaren Favoriten gab es im Vorfeld nicht. Buchmacher gaben der Nonne Maggie Gobran gute Chancen, einer koptischen Christin, die in Kairo ein Kinderheim leitet. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Komitee die monumentalen Vorgänge in Nahost ehren möchte", sagte der Leiter von Human Rights Watch Europe, Jan Egeland.
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Die Friedensnobelpreisträger der letzten zehn Jahre
Die Europäische Union
Ellen Johnson Sirleaf, liberianische Präsidentin, Leymah Gbowee, liberianische Aktivistin, und Tawakkul Karman, jemenitische Bürgerrechtlerin
Liu Xiaobo, chinesischer Dissident
Barack H. Obama, US-Präsident
Martti Ahtisaari, ehemaliger finnischer Präsident
Al Gore, früherer US-Vizepräsident, und der Weltklimarat (IPCC)
Muhammad Yunus und das von ihm gegründete Armenhilfsprojekt der Grameen Bank in Bangladesch
Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und ihr Generaldirektor Mohamed ElBaradei
Wangari Muta Maathai, kenianische Umweltschützerin
Shirin Ebadi, iranische Menschenrechtlerin
Jimmy Carter, früherer US-Präsident
Angesichts der Kritik an der Menschenrechtslage in Russland wurden auch die Bürgerrechtlerin Svetlana Gannuschkina oder der Radio-Sender Echo Moskwy diskutiert. Die Punkband Pussy Riot wurden geringe Chancen auf den Preis eingeräumt, da die Nominierungen bereits am 1. Februar abgeschlossen waren. Wie in den Vorjahren war auch Altkanzler Helmut Kohl im Gespräch.





Insgesamt wurden in diesem Jahr 231 Vorschläge eingereicht, darunter 43 Organisationen. Im vergangenen Jahr gab es 247 Nominierungen, der bisherige Rekord.
Im letzten Jahr wurden drei Frauen ausgezeichnet. Die Journalistin Tawakkul Karman aus dem Jemen teilte sich den Preis mit der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee, ebenfalls aus Liberia. Die Auszeichnung ist mit 930.000 Euro dotiert. Zu den deutschsprachigen Preisträgern gehörten Gustav Stresemann, Carl von Ossietzky und Willy Brandt.
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