




Die EU-Kommission will den milliardenschweren Markt für Bio-Produkte vereinheitlichen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos legte am Dienstag ein Maßnahmenpaket vor, mit denen die Regeln zur Zulassung von Bio-Produkten EU-weit reformiert werden sollen. "Dieses Paket ist gut für die Verbraucher und gut für die Bauern", sagte Ciolos. In der EU gaben die Verbraucher 2012 für Bio-Produkte 20,9 Milliarden Euro aus. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es mittlerweile 186.000 Bio-Bauernhöfe in der Europäischen Union, die aber nur 5,4 Prozent aller Agrar-Flächen bewirtschaften.





Die Brüsseler Behörde will in den bestehenden Regeln Ausnahmen und abweichende Bestimmungen streichen. Bio-Firmen sollen sich allen Regeln zur Herstellung von ökologisch hergestellten Waren unterwerfen, ohne dass Übergangszeiten rückwirkend anerkannt werden können. Kleine Bauernhöfe und Firmen sollen einfacheren Zugang zum Markt erhalten. Händler von Öko-Produkten sollen die vorgeschriebenen staatlichen Kontrollen nicht mehr umgehen können, was nach Angaben der Kommission derzeit sehr häufig der Fall ist. Nach Meinung von Ciolos ist das wirksamste Mittel gegen Missbrauch, dass die jeweiligen Firmen bei Verstößen kein Öko-Zertifikat mehr für ihre Produkte erhalten.
Den Vorschlägen der Kommission müssen das EU-Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten zustimmen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kündigte bereits an, sich die Vorschläge der Brüsseler Behörde genau anzuschauen. "Auf keinen Fall dürfen wir riskieren, dass die Betriebe aufgrund überzogener Forderungen reihenweise aus dem ökologischen Landbau aussteigen", hatte der CSU-Politiker am Montag in Brüssel betont.