Norwegens Energieminister Aasland „Unternehmen wollen Gaslieferungen ab 2024 erhöhen“

Erdgasverflüssigungsanlage in Norwegen Quelle: imago images

Die norwegische Regierung will die Gaslieferungen nach Europa weiter steigern. Davon soll auch Deutschland profitieren.

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Die norwegische Regierung geht davon aus, spätestens ab 2024 noch mehr Gas nach Deutschland liefern zu können. „Unternehmen prüfen jetzt Projekte, um ihre Gaslieferungen ab 2024 und 2025 erhöhen zu können“, sagt Terje Aasland, Norwegens Öl- und Energieminister der WirtschaftsWoche. „Die Krise im Energiesektor wird langfristige Auswirkungen haben. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass in neue Gasproduktionskapazitäten investiert wird“, so Aasland.

Norwegens Unternehmen, sagte der Minister der sozialdemokratischen Arbeiterpartei, hätten noch nie so viel Erdgas vom norwegischen Festlandsockel exportiert wie derzeit.

Dabei bemühe sich die Regierung bei Anfragen, die auf eine Kapazitätserweiterung abzielten, Genehmigungen zu erteilen. „Wenn Unternehmen in dieser sehr schwierigen Situation neue Lösungswege finden, werden wir sie unterstützen und ihre Anfragen schnell bearbeiten. Das ist uns wichtig“, sagte Aasland der WirtschaftsWoche.

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von Andreas Menn

Auch zusätzliche Lieferungen von Flüssigerdgas, LNG, von der Barentssee, so Aasland, würden zu Europas Energiesicherheit beitragen. Anfang Juni konnte das Terminal in Hammerfest nach einer langen Ausfallzeit wieder in Betrieb genommen werden. „Hammerfest LNG wird zusätzliche sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas (BCM) auf den Markt bringen.

Unabhängig davon, wo die Lieferungen angelandet werden, wird diese Produktion zum Gleichgewicht auf dem europäischen Markt beitragen“, sagte Aasland, der seit März 2022 im Amt ist, der WirtschaftsWoche.

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Deutschland und Europa könnten auf die Solidarität Norwegens zählen. „In dieser Situation ist Norwegen ein zuverlässiger und sicherer Exporteur von Öl und Gas“, sagte Aasland der WirtschaftsWoche. „Wir unterstützen unsere europäischen Freunde dabei, so schnell wie möglich unabhängig von russischem Öl und Gas handeln zu können.“

Mit Bezug auf die spezielle Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und die Ausrufung der Alarmstufe sagte Aasland: „Generell führen wir mit den Deutschen einen guten Dialog über ihre Energiesituation. Die wichtigste Aufgabe ist es sicherzustellen, dass die Unternehmen alles in ihrer Macht Stehende tun können, um eine hohe Betriebsauslastung zu gewährleisten und ihre Gasproduktion zu maximieren.“

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