




Eigentlich wollte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard an diesem Dienstag ihr Konzept zu den Klimaschutzauflagen für die Autoindustrie vorlegen. Doch die Dänin hat den Termin verschoben – auf unbestimmte Zeit. Denn der Streit um die Grenzwerte verschärft sich. Während die deutschen Pkw-Hersteller die Vorgabe aufweichen wollen, fordern 17 Europa-Abgeordnete um den CDU-Politiker Karl-Heinz Florenz aus fünf Fraktionen und acht Ländern Hedegaard ausdrücklich auf, hart zu bleiben – und schon jetzt auch die Schadstoffgrenzen für das Jahr 2025 festzulegen.
Weniger Treibhausgas
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 126
Veränderung zu 2009: - 3,5 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 130
Veränderung zu 2009: - 1,3 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 131
Veränderung zu 2009: - 2,9 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 136
Veränderung zu 2009: - 2,1 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 137
Veränderung zu 2009: - 4,9 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 137
Veränderung zu 2009: - 2,6 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 138
Veränderung zu 2009: - 1,7 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 139
Veränderung zu 2009: - 6,0 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 143
Veränderung zu 2009: - 6,2 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 147
Veränderung zu 2009: + 0,6 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 147
Veränderung zu 2009: - 4,1 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 148
Veränderung zu 2009: - 2,2 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 149
Veränderung zu 2009: + 0,3 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 157
Veränderung zu 2009: - 9,3 %
CO2-Emissionen im Jahr 2010 in g/km: 161
Veränderung zu 2009: - 3,0 %
Sogar unter den EU-Kommissaren sind die neuen Grenzwerte umstritten. Industrie-Kommissar Antonio Tajani und Energie-Kommissar Günther Oettinger kritisieren, wie Hedegaard die Einsparungsziele unter den Pkw-Herstellern aufteilt. Vorgesehen ist bisher, dass bis spätestens 2020 die durchschnittliche CO2-Emission der Pkws auf 95 Gramm pro Kilometer sinkt – das entspräche einem Durchschnittsverbrauch von 3,7 Liter Benzin. Für jedes Gramm mehr soll der Autohersteller eine Strafe zahlen. Die deutsche Autoindustrie sieht sich als Anbieter von vergleichsweise schweren Luxusautos zu stark belastet und fordert, dass die Hersteller kleinerer Autos einen größeren Beitrag leisten als von Hedegaard vorgesehen.
Das Thema spaltet die Branche. Auch der europäische Automobilverband Acea – geführt von Fiat-Chef Sergio Marchionne – fand noch keine einheitliche Position. Die Zulieferer wünschen sich eine harte Haltung der Kommission, weil die Automobilhersteller dadurch gezwungen wären, verbrauchssenkende Techniken zu kaufen. Alexander Ziems, Chef von Valeo Deutschland, hofft, 2020 mit Produkten zur CO2-Minderung rund fünf Milliarden Euro Umsatz zu erzielen.
Unabhängige Forschungsinstitute gehen davon aus, dass die CO2-Ziele der EU erreichbar sind. „Mit Techniken, die bereits existieren, wird dies sogar zu vergleichsweise niedrigen Kosten zu machen sein“, sagt der Ex-Daimler-Forscher Peter Mock, der jetzt für das Institut Council on Clean Transportation arbeitet. Zulieferer Bosch hält es sogar für möglich, die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Flotten bis 2025 auf 75 Gramm zu senken. Allerdings müssten die Fahrzeughersteller ihren Einkaufszyklus verändern.
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Europaabgeordneter Florenz sagt, die Industrie habe in der Vergangenheit Ziele systematisch als unerreichbar dargestellt, sie dann aber erreicht. So habe der Daimler-Konzern den CO2-Ausstoß seiner Pkw-Flotte seit 1995 um fast 35 Prozent gedrückt und für 2016 einen Zielwert von 125 Gramm aus- gegeben. Die Hersteller warnen aber, jede weitere Verringerung des CO2-Ausstoßes komme teurer.