Otmar Issing Ökonom fordert „Euro-Sabbatical“ für Griechenland

Das langjährige Direktoriumsmitglied von Bundesbank und Europäischer Zentralbank, Otmar Issing, hat vor einem neuen Aufflammen der Euro-Krise gewarnt.

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Otmar-Issing Quelle: dapd

„Die Euro-Krise ist noch nicht vorbei“, sagte der renommierte Ökonom im Interview mit der WirtschaftsWoche. In Griechenland mache „die Regierung noch immer eine wachstumsfeindliche Politik. Auch Italien hat die Chance nicht genutzt. Das Land hat zig Milliarden an Zinsen gespart, ohne den Spielraum zu nutzen.“

Issing forderte die Politik auf, in den EU-Verträgen die Möglichkeit eines temporären Austritts aus der Währungsunion zu verankern. „Staaten wie Griechenland täte ein Sabbatical außerhalb der Währungsunion gut. Allerdings müsste es von massiven Hilfen der anderen Länder und einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik begleitet werden. Und man müsste den Wiedereintritt in die Euro-Zone von grundlegenden Reformen abhängig machen“, so Issing in der WirtschaftsWoche.

Auf den Stabilitätspakt, ein Kernelement der Wirtschafts- und Währungsunion, setzt Issing nicht mehr. „Die Dimension seiner Demontage durch die Regierungen hätte ich nicht für möglich gehalten“. Die Politik verließe sich darauf, „dass es die Europäische Zentralbank im Krisenfall schon richten werde.“

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