




Der Wert ist in dem Euro-Krisenland der höchste seit Beginn der Erhebungen. Der Anstieg bedeutet, dass die Wirkung der Schaffung einer „Bad Bank“ weitgehend verpufft ist.
Spanische Banken hatten im November 2012 und im Januar 2013 faule Immobilienkredite an die staatliche Abwicklungsgesellschaft Sareb („Bad Bank“) abgetreten. Dies führte bei den Banken vorübergehend zu einem leichten Rückgang der Kreditausfälle. Nach Angaben der Zentralbank wiesen die spanischen Geldhäuser im Juni ein Kreditvolumen von 1,52 Billionen Euro auf. Davon galten Darlehen über 176 Milliarden Euro als „faul“. Zu dieser Kategorie zählt die Zentralbank alle Kredite, die drei Monate lang nicht bedient wurden.
Die Wirtschaftsweise Claudia Buch sieht in Bilanzen der Banken in Euro-Krisenländern generell „ein massives Problem“. Dort gebe es viele und hohe notleidende Forderungen, sagte sie der „Leipziger Volkszeitung“ . Der Bankensektor sei noch bei weitem nicht stabil genug, „um größere makroökonomische Risiken abzufedern“. Die schlechte Struktur des Kreditportfolios führe dazu, dass es für diese Banken sehr schwierig sei, Fremdkapital aufzunehmen, sagte die Präsidentin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Die Schuldenkrise hat viele Banken in den beiden Ländern ins Wanken gebracht. Sie fahren die Risiken jetzt deutlich zurück, um nicht noch mehr faule Kredite anzuhäufen. So reichen Geldhäuser in Griechenland nur noch 70 (früher: 100) Prozent des Immobilienpreises als Kredit aus, in Spanien sind es in Einzelfällen noch bis zu 80 (110) Prozent. Für viele ist der Hauskauf damit unerschwinglich geworden, dabei haben die beiden Peripherie-Länder bislang eine der höchsten Eigentümerquoten in Europa. Sie liegt bei 80 Prozent, dürfte demnächst aber fallen. Der EU-Durchschnitt liegt bei 70 Prozent.