
Moody's hat die Kreditwürdigkeit für Griechenland erneut gesenkt - dieses Mal auf die niedrigste Note. Wie die Ratingagentur am Freitagabend mitteilte, lautet die neue Einstufung C nach zuvor Ca. Das Risiko eines Zahlungsausfalls bleibe selbst nach dem Einverständnis der Banken, mehr als die Hälfte der griechischen Schulden abzuschreiben, hoch, hieß es zur Begründung.
Die Einigung zum Schuldenschnitt mit den privaten Gläubigern werde für die Investoren Verluste von schätzungsweise 70 Prozent zur Folge haben, erklärte Moody's. Nach dem Anleihetausch, der noch diesen Monat unter Dach und Fach gebracht werden soll, werde das Kreditrisiko erneut überprüft werden. Die Ratingagentur hatte die Bonität des von der Pleite bedrohten Landes bereits auf Ramschstatus gesenkt und den Ausblick mit „negativ“ angegeben, womit bereits mittelfristig eine weitere Herabstufung angedeutet worden und der Schritt daher wenig überraschend war.
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Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am 27. Februar Griechenland auf das Niveau eines teilweisen Zahlungsausfalls zurückgestuft. Auch hier war die Einigung mit den privaten Gläubigern, also Banken, Versicherungen und Investmentfonds, als Begründung angegeben worden.
Moody's sieht Probleme bei Umsetzung der geplanten Reformen
Griechenlands Schulden würden für viele Jahre deutlich über 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen, erklärte Moody's. Das Land dürfte zudem keinen Zugang zum privaten Markt haben, sobald das zweite Hilfspaket auslaufe, hieß es. Die Ratingagentur sieht weiterhin erhebliche Risiken bei der Umsetzung der geplanten fiskalischen und wirtschaftlichen Reformen. Die privaten Gläubiger des Landes hatten sich bereit erklärt, auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro zu verzichten. Dazu sollen sie ihre griechischen Staatsanleihen gegen neue Papiere mit günstigeren Rückzahlungsbedingungen für das krisengeschüttelte Griechenland eintauschen.