"Das griechische Business hat einen schlechten Ruf", sagt Stolz. "Das liegt an dem, was vor allem in den vergangenen Jahren passiert ist." Unzuverlässigkeit, Misstrauen vor falschen Angaben, schlechte Infrastruktur, veraltete Geschäftsmodelle… Um das zu bewältigen, muss in Griechenland einiges passieren.
"Wir müssen dagegen angehen", so Stolz. Dieses Image könne nur durch Kommunikation verbessert werden. "Man muss die Menschen ins Land bringen. Für Gespräche und um zu sehen, welches Potential es hier gibt."
Auch Stolz spricht von einer deprimierenden Stimmung im Land, von Freunden, die nicht wissen wie es weiter gehen soll. "Meine Frau wird jeden Morgen wach und weiß nicht, ob sie noch einen Job hat. Wir haben vier Kinder, die gehen auf eine Schule, die muss bezahlt werden, und ich glaube da ist jede einzelne Person in Griechenland betroffen außer vielleicht die ganz reiche Schicht."
Trotzdem setzt er auf das Prinzip Hoffnung: "Es gibt viele Menschen, die sagen, dass es anders laufen muss, und sie haben häufig gute Ideen, aber sie müssen sie auch umsetzen. Sie sagen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist. 'Nach der Krise', höre ich dann häufig, aber das ist genau falsch."
Jetzt sei die Zeit, in der neue Geschäftsmodelle Sinn machten. "Die Konkurrenz ist dünn geworden, ausländische Firmen investieren im Moment nicht, solange nicht klar ist, ob Griechenland in der Eurozone bleibt und den Euro beibehält." Die Griechen selbst müssen jetzt anpacken und etwas verändern.
"Hier ist sehr viel kollabiert, aber junge Leute bringen neue Ansichten, neue Wege, wie Geschäft gemacht wird." Jetzt müssen die Griechen den Schritt zu Neuem wagen, sagt Stolz. Sonst ändere sich nämlich auch nichts.