
Die Europäische Zentralbank (EZB), die Federal Reserve in den USA sowie die Notenbanken Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz kündigten eine konzertierte Aktion an, in der sie die Banken und andere Wirtschaftsbereiche mit ausreichend frischem Geld versorgen.
So sollen die Gebühren für die Vergabe von Darlehen in Dollar außerhalb der USA gesenkt und die Verfügbarkeit von Euro und anderen Fremdwährungen außerhalb der Währungsunion erhöht werden.
Die Märkte feierten das mit einem Kursfeuerwerk. Kein Wunder, die Intervention war dringend notwendig. In den vergangenen Wochen war die Anspannung auf dem Interbankenmarkt spürbar gewachsen. Die Institute parken ihr Geld lieber bei der Zentralbank als es Konkurrenten zu leihen.
Wichtiges Signal
So nähern sich die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) der Marke von 300 Milliarden Euro. Die sogenannten Übernacht-Einlagen stiegen von 281,4 Milliarden Euro am Dienstag auf zuletzt 297,1 Milliarden Euro. Gleichzeitig mehren sich die Gerüchte einige Institute hätten Funding-Probleme und bekämen nur noch Geld von der EZB.
Doch der Interbankenmarkt ist nicht das einzige Problem. Die Renditen auf den Anleihemärkten spielen verrückt, es bahnt sich ein Käuferstreik an. Grund ist die permanente Verunsicherung von Seiten der Politik. Die konzertierte Aktion ist ein wichtiges Signal. Sie beruhigt die Märkte, weil sie zeigt, dass die Notenbanken handlungsfähig sind.
Notenbanken können die Krise nicht lösen. Das ist Aufgabe der Politik. Aber sie müssen in der Krise Stärke und Einigkeit demonstrieren, denn nur so können sich die Märkte stabilisieren. Das ist den Zentralbanken heute gelungen. Nun ist wieder die Politik dran.