
EU-Kommissionpräsident José Manuel Barroso bezeichnet die Lage als „sehr ernst“. Da Attribute dieser Art in den vergangenen Monaten sehr häufig gefallen sind, fügt er gleich hinzu, dass die Lage angespannter ist als in den vergangenen 18 Monaten. In dieser Woche und der kommenden wird sich entscheiden, ob die Währungsunion fortbestehen wird.
Die kommenden Tage werden zunächst Aufschluss darüber geben, in welchem Maße sich Investoren noch für Staatsanleihen erwärmen können. Belgien, Italien und Spanien wollen bis Freitag Papiere im Wert von 15 Milliarden Euro platzieren.
EU-Gipfel in Brüssel
Am Dienstag abend treffen die Finanzminister der Eurozone zusammen und sollen die Grundlagen für die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs schaffen, die am Freitag der kommenden Woche ihren turnusgemäßen EU-Gipfel in Brüssel abhalten. Klaus Regling, Chef des Rettungsfonds EFSF, wird den Finanzministern schlechte Nachrichten überbringen. Der Hebel des Rettungsfonds wird wesentlich kleiner ausfallen, als vor einem guten Monat beim vergangenen EU-Gipfel noch erhofft. Investoren außerhalb Europas haben wesentlich weniger Interesse als ursprünglich angenommen an einem weiteren Hilfsvehikel. Und die Versicherungslösung des EFSF wird vom Markt nicht angenommen.
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Wie angespannt die Lage an den Märkten ist zeigt sich an den kursierenden Gerüchten. Die italienische Tageszeitung „La Stampa“ hatte am Sonntag gemeldet, der Internationale Währungsfonds (IWF) bereite ein Rettungspaket über 600 Milliarden Euro für Italien vor, was der IWF bereits dementiert hat. Auch Gerüchte über Hilfsansuchen Spaniens kursieren.