




Das zeigen am Donnerstag bekanntgewordene Dokumente aus dem Finanzministerium sowie Informationen aus Regierungskreisen. Demnach wird für das laufende Jahr mit einem stärkeren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,7 (April-Prognose: minus 1,3) Prozent gerechnet und für das kommende mit einem Anstieg von nur noch "nahe ein" (bisher 1,3) Prozent. Volkswirte gehen für 2014 von einem Plus von 0,5 Prozent aus, der Internationale Währungsfonds von 0,7 Prozent.
Den regierungsinternen Papieren zufolge soll in diesem Jahr die EU-Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent des BIP nicht überschritten werden. Unklar blieb jedoch, ob das bisherige Ziel von 2,9 Prozent auch offiziell auf 3,0 Prozent angehoben wird. Für 2014 wird eine Anhebung des Defizitziels auf etwa 2,4 Prozent von bislang 1,8 Prozent erwartet.
Stark im Blick steht auch der Schuldenstand des Staates, der in Italien gemessen am BIP der zweithöchste in der Euro-Zone ist. Laut Dokument dürfte er im nächsten Jahr auf einen neuen Höchstwert von 132,2 (bisherige Prognose: 129) Prozent steigen. Für 2013 wird die Vorhersage auf rund 132 (130,4) Prozent angehoben.
Die neuen Prognosen sind Thema einer Kabinettssitzung am Freitag. Sie sollen im Anschluss veröffentlicht werden. Anhaltende Spannungen in der Regierungskoalition schüren Zweifel an der Reformfähigkeit des Landes.