Steuerhinterziehung Italien und Vatikan schließen Steuerabkommen

Italien und der Vatikan wollen künftig Finanz- und Steuerinformationen austauschen. Damit will das italienische Wirtschaftsministerium gegen Steuerhinterzieher vorgehen, die die Vatikanbank als Unterschlupf nutzen.

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Die Vatikanbank. Quelle: dpa

Im Kampf gegen Steuerflucht hat Italien ein Abkommen mit dem Vatikan geschlossen. Nach monatelangen Verhandlungen gaben beide Seiten am Mittwoch eine Vereinbarung zum Austausch von Finanz- und Steuerinformationen bekannt. Betroffen seien Daten ab dem Jahr 2009, hieß es in getrennten Mitteilungen des Heiligen Stuhls und des italienischen Wirtschaftsministeriums.

Der Vatikan galt lange als Steuerparadies für Italiener mit entsprechenden Verbindungen und erntete dafür Kritik internationaler Organisationen.

Nach Darstellung italienischer Ermittler fanden viele heimische Staatsbürger bei der Vatikanbank Unterschlupf. Sie hätten dort Konten erhalten und damit Steuerhinterziehung und Geldwäsche betrieben, obwohl das Institut seiner Bestimmung nach nur der Kirche dienen sollte.

Seit Amtsantritt von Papst Franziskus vor zwei Jahren gab es in der Bank, die offiziell Institut für religiöse Werke (IOR) heißt, deutliche Veränderungen. Bis Juli vergangenen Jahres sperrte sie die Konten von 2000 Kunden und kündigte rund 3000 "Kundenbeziehungen" auf.

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