
Die EU-Kommission möchte gegen geografische Sperren für Internetinhalte in Europa vorgehen. „Ich hasse Geoblocking aus tiefstem Herzen“, sagte der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident der Brüsseler Behörde, Andrus Ansip, am Mittwoch.
Das sogenannte Geoblocking verhindert, dass beispielsweise Live-Übertragungen von bestimmten Fußballspielen, Spielfilme oder Musikstreams für Nutzer aus anderen Ländern zugänglich sind. Solche Einschränkungen müssten dringend abgeschafft werden, verlangte Ansip. In bestimmten Fällen könnten sie aber gerechtfertigt sein, etwa wenn bestimmte Staaten Online-Glücksspiele verbieten.
Was Kunden am Musik-Streaming schätzen
Ersatz für andere Angebote
Seitdem ich Musikstreaming-Dienste nutze, höre ich kaum noch Musik auf CDs oder Schallplatten.
Stimme zu: 44 Prozent
Stimme nicht zu: 53 Prozent
Keine Angabe: 3 Prozent
Quelle: Bitkom/ Deloitte: Studie Die Zukunft der Consumer Electronics – 2014
Soziale Komponente
Dank Musikstreaming-Angeboten kann ich meine Musik leichter mit Freunden austauschen (z.B. über Playlists, die ich in sozialen Netzwerken teile).
Stimme zu: 64 Prozent
Stimme nicht zu: 32 Prozent
Keine Angabe: 4 Prozent
Neues entdecken
Dank Musikstreaming-Angeboten kann ich leichter neue Musikstücke und -genres entdecken.
Stimme zu: 79 Prozent
Stimme nicht zu: 19 Prozent
Keine Angabe: 2 Prozent
Einfachheit
Musikstreaming-Dienste sind für mich praktisch, da ich damit meine Musik ohne vorheriges Übertragen auf verschiedenen Geräten hören kann.
Stimme zu: 83 Prozent
Stimme nicht zu: 14 Prozent
Keine Angabe: 4 Prozent
Legalität
Ich nutze Musikstreaming-Dienste gerne, weil sie legal sind
Stimme zu: 89 Prozent
Stimme nicht zu: 7 Prozent
Keine Angabe: 5 Prozent
Permanenter Zugriff
An Musikstreaming-Diensten schätze ich vor allem die Möglichkeit, von jedem beliebigen Ort auf sämtliche Musikstücke zugreifen zu können.
Stimme zu: 92 Prozent
Stimme nicht zu: 7 Prozent
Keine Angabe: 2 Prozent
Auch das Einkaufen im Internet über Ländergrenzen hinweg müsse einfacher werden, forderte Ansip. Derzeit kaufen laut EU-Kommission nur 15 Prozent der Verbraucher online Waren aus anderen EU-Staaten. Hohe Versandkosten sind nach Ansips Einschätzung einer der Gründe, warum dieser Anteil nicht höher ist. Zum Vergleich: 44 Prozent kauften bei Online-Shops in ihrem Heimatland ein.
Ansip kündigte auch Reformen beim Urheberrecht an. Menschen müssten leichter Zugang zu Kulturgütern erhalten, gleichzeitig müssten aber die Rechte von Künstlern und Autoren geschützt werden.
Julia Reda, die für die deutsche Piratenpartei im Europaparlament sitzt und Vorschläge zur Reform des Urheberrechts veröffentlicht hat, begrüßte die Vorstöße: „Leichterer und grenzüberschreitender Zugang zu kulturellen Angeboten stärkt die kulturelle Vielfalt in der EU und schränkt sich nicht - wie von einigen Abgeordneten und Lobbyisten behauptet - ein.“ In der Frage, wie er die Einschränkungen für Online-Angebote abschaffen wolle, sei Ansip aber zu vage geblieben. Details zu seiner Strategie für einen europäischen digitalen Binnenmarkt will Ansip Anfang Mai vorlegen.