
Zwei deutsche Städte wurden in der Studie Euro-Urhis 2 betrachtet, die die größte dieser Art ist. Mehr als 100 Details aus dem Alltag von den Stadtbewohnern wurden gesammelt, Register durchforstet: Erhoben wurde letztlich unter anderem die Kindersterblichkeit, der Alkoholkonsum, das Alter und Teenie-Schwangerschaften. Insgesamt wurden 44 Städte untersucht, allerdings gibt es erst für 26 ein Ergebnis.
Die Menschen in Köln werden besonders alt: Mit einer Lebenserwartung von 82 Jahren bei Frauen und 77 Jahren bei Männern sind sie sogar langlebiger als die Osloer und Amsterdamer. Damit führen sie die Studie in diesem Bereich an. Zusätzlich dazu wird die Bevölkerung immer älter. 18 Prozent der Kölner sind über 65 Jahre alt.
Der Durchschnitt der 26 europäischen Städte liegt bei 14 Prozent. Negativ fällt auf, dass in Köln lebende Männer vergleichsweise häufig an HIV erkranken. Pro Jahr gibt es - verglichen mit der Einwohnerzahl - 300 Neuerkrankungen; bei den Frauen sind es 120. Im Bereich der Kindersterblichkeit zählt Köln zu den 25 Prozent der Städte mit der niedrigsten Rate.





In der zweiten betrachteten deutschen Stadt, Oberhausen, ist es bereits jeder fünfte Bewohner, der über 65 Jahre alt ist. Außerdem sind vergleichsweise viele Menschen arbeitslos. Nur knapp jeder dritte Einwohner hat ein höheres Ausbildungslevel.
Das schlägt sich auch in dem Indikator der Frühgeburten nieder: 8,5 Prozent der Neugeborenen kommen zu früh zur Welt. Als Gründe werden dabei die Schwangerschaftsbedingungen und die Perinatalmedizin genannt. Die Oberhausener rauchen überdurchschnittlich gerne, während sie durchschnittlich viel trinken. Allerdings vergessen sie ihre Vorsorge nicht: Die Lebenserwartung liegt bei 80,5 Jahren bei den Frauen und 74,9 Jahren bei den Männern.
Die Suizidrate ist etwas geringer als in anderen europäischen Raten, dennoch sind auch Depressionen und Angststörungen in Oberhausen verbreitet, wenn auch nicht höher als im europäischen Durchschnitt.