Terror in Frankreich Was wir über die Anschläge von Paris wissen

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Die Opfer und die Sicherheitslage

Die Opfer
Das wissen wir
129 Menschen starben bisher durch die Anschläge. Etwa 350 wurden verletzt, davon 99 lebensgefährlich. Ein Deutscher ist unter den Opfern.

Das wissen wir nicht
Nationalität und Identität der Opfer sind noch nicht restlos geklärt. So ist es unklar, ob es neben dem einen identifizierten weitere deutsche Opfer gegeben hat. Das Auswärtige Amt in Berlin habe in diesem Zusammenhang noch keine Gewissheit, teilte ein Sprecher mit. Im Außenministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet, der mit der Botschaft Paris und den französischen Behörden in Kontakt steht.


Die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland
Das wissen wir
Als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris werden in Deutschland die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren. Es werde in den nächsten Tagen eine für die Bürger sichtlich erhöhte Polizeipräsenz geben, kündigte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) an. „Die Polizei, die man sieht, wird auch etwas anders aussehen als bisher. Die Ausrüstung wird eine andere sein.“ Zugleich werde zusammen mit den Nachrichtendiensten die Beobachtung islamistischer Gefährder intensiviert.
Bundesinnenminister Thomas De Maizière (CDU) sagte, Deutschland stehe weiter im Visier des internationalen Terrorismus. „Die Lage ist ernst. Jetzt gilt es, zusammenzustehen in Regierung und Parlament, in der Bevölkerung und in Europa.“
Die Bundespolizei verstärkte ihre Einsatzkräfte entlang der deutsch-französischen Grenze. Noch in der Nacht zum Samstag begannen Beamte mit Grenzkontrollen. Auch französische Einrichtungen stehen seit Samstag unter besonderem Schutz. Polizisten sperrten die französische Botschaft in Berlin weiträumig ab.

Das bedeuten die Anschläge in Paris für Deutschland


Frankreich hat derweil den Ausnahmezustand ausgerufen und alle Sicherheitskräfte mobilisiert. Insgesamt 3000 zusätzliche Soldaten sollen in den kommenden drei Tagen zum Einsatz kommen. Alle Bahnhöfe werden überwacht, ebenso die Häfen und wichtige Straßen wie etwa Autobahnen. Auch die Grenzkontrollen wurden verschärft. Hausdurchsuchungen sind in Frankreich nun ohne richterliche Genehmigung möglich. Die Versammlungsfreiheit ist eingeschränkt.
Frankreich hat die europäischen Partner gebeten, Zug- und Flugreisende auf dem Weg ins Land stärker zu kontrollieren. Die neuen Kräfte werden zusätzlich zu 30.000 Polizisten, Gendarmen und Soldaten abgestellt, die bereits seit Monaten zum Schutz sensibler Einrichtungen im Einsatz sind, wie das Innenministerium erklärte.

Islamistischer Terror gegen Europäer seit "Charlie Hebdo"


Auch Italien hat nach den Terroranschlägen von Paris seine Grenzkontrollen und Sicherheitsvorkehrungen im gesamten Land verschärft. Belgien kontrolliert an der Grenze zu Frankreich den Straßen-, Bahn- und Flugverkehr. Die Niederlande haben die Sicherheit an all ihren Grenzen erhöht. Das teilte Premier Mark Rutte mit. Die Regierung werde "sichtbare und nicht sichtbare" Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit zu stärken. Spanien hat eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen beschlossen, den Terroralarm aber vorerst weiter auf der zweithöchsten Stufe belassen.

Das wissen wir nicht
Wie konkret die derzeitige Bedrohung in Frankreich und anderen EU-Staaten ist, kann niemand genau sagen. Die Behörden der meisten Länder beobachten seit Monaten eine abstrakte Terrorgefahr – die hat sich seit Freitag nicht wirklich konkretisiert.

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