Die dramatischen Stunden von Kopenhagen begannen am Samstag um 15.33 Uhr. Der junge Mann beschoss mit einer automatischen Waffe von außen das Kulturcafé, in dem eine Veranstaltung zu Gotteslästerung und Meinungsfreiheit stattfand. Der Filmregisseur Finn Nørgaard (55) wurde getötet, drei Polizisten wurden verletzt.
Der Zeichner Vilks war bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Er hatte sich mit einer Organisatorin der Diskussion in einem Kühlraum versteckt und blieb unverletzt.
Der Attentäter flüchtete laut Polizei zunächst in einem VW Polo und dann per Taxi. Er ließ sich in seine nahe Wohnung fahren. Etwa zehn Stunden nach dem ersten Anschlag versuchte wahrscheinlich derselbe Täter nach Mitternacht, in eine Synagoge einzudringen. Er eröffnete das Feuer und traf einen Mann tödlich in den Kopf - laut jüdischer Gemeinde einen 37 Jahre alten freiwilligen Wachmann.
Zwei Polizisten wurden verletzt. Zu einer Feier - der Bat Mizwa - waren in dem Gebäude rund 80 Menschen versammelt.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Juden in Europa zur Auswanderung in den jüdischen Staat auf: „Juden wurden auf europäischem Boden ermordet, nur weil sie Juden waren.“
Später am Sonntag stürmte die Polizei laut Medienberichten ein Internetcafé im Stadtteil Nørrebro und durchsuchte einen Park. Es gab demnach mehrere Festnahmen, unterschiedliche Medien nannten verschiedene Zahlen. Offizielle Angaben lagen zunächst nicht vor.
Über Stunden hatten Panik und Chaos in der dänischen Hauptstadt geherrscht. Das Geschehen spielte sich in der Innenstadt ab.
Kurzfristig wurde der Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt. Am Sonntag waren zum größten Umzug Norddeutschlands bis zu 250 000 Besucher erwartet worden. Laut Polizei wurde aus zuverlässigen Staatsschutzquellen eine „konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischen Hintergrund“ bekannt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte: „Unsere Entschlossenheit, alle Arten von Extremismus und Terrorismus zu bekämpfen, wird durch solche Angriffe nur gestärkt.“ Die USA boten Dänemark ihre Hilfe an.
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve eilte nach Kopenhagen und legte mit dem französischen Botschafter François Zimeray am ersten Anschlagsort Blumen nieder. Zimeray hatte den Anschlag auf das Kulturcafé überlebt.