Der Islamische Staat ist die größte Gefahr der Gegenwart. Darin ist sich eine klare Mehrheit der Europäer laut einer Befragung des US-amerikanischen „Pew Research Center“ einig. Demnach sagen 76 Prozent der Europäer, der IS sei eine große Gefahr. Nur 17 Prozent sehen das anders.
Die Meinungsforscher haben im Frühjahr über elftausend Europäer in zehn EU-Staaten befragt, darunter Frankreich, in den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, Griechenland, Polen und Ungarn. Diese Länderauswahl steht für 80 Prozent der EU-Bevölkerung und für 82 Prozent der Wirtschaftsleistung innerhalb der Union.
Am größten ist die Angst vor dem IS in Spanien (93 Prozent), gefolgt von Frankreich (91 Prozent), Italien (87 Prozent) und Deutschland (85 Prozent). Die Niederländer (71 Prozent), Ungarn (70 Prozent) und Schweden (69 Prozent) sind etwas weniger besorgt, aber die Werte sind auch hier auf hohem Niveau.
Die Sicherheitsfrage verbindet knapp die Hälfte der Europäer mit der Flüchtlingskrise. 49 Prozent sagen demnach, dass eine große Zahl von Flüchtlingen, die aus Syrien und dem Irak nach Europa kommen, eine Gefahr darstellt. Aber: Die EU-Bürger sind in der Frage gespalten. Insbesondere in Polen (73 Prozent), Ungarn und Griechenland (beide 69 Prozent) ist die Angst vor als Flüchtlingen getarnten Terroristen groß. In den Niederlanden (36 Prozent), Deutschland (31 Prozent) und Schweden (24 Prozent) sind lediglich Minderheiten besorgt.
Die Sicherheits- und Flüchtlingsfrage wird aber auch innerhalb der EU-Staaten sehr unterschiedlich bewertet. In acht von zehn Staaten waren vor allem diejenigen Bürger besorgt, die sich politisch rechts der Mitte verorten. In Frankreich beispielsweise sind 61 Prozent der Konservativen in der Flüchtlingsfrage besorgt, aber nur 29 Prozent der Linken. Ähnliche Effekte gibt es im Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Italien, Deutschland, Griechenland, Spanien und Schweden.
Getötete und gefangen genommene Top-Terroristen
US-Eliteeinheiten töten nach Pentagon-Angaben einen ranghohen Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Der Mann mit dem Kampfnamen Abu Sajjaf sei für Öl-, Gas- und andere finanzielle Operationen des IS zuständig gewesen.
Aden Garer, März 2015: Bei einem US-Drohnenangriff in Somalia wird der mutmaßliche Drahtzieher der Terrorattacke auf das kenianische Einkaufszentrum Westgate, ein Mitglied der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz, getötet.
Der Anführer der Al-Shabaab-Miliz stirbt infolge eines gezielten amerikanischen Raketen-Angriffs in Somalia.
Der Führer der libyschen Islamistengruppe Ansar al-Scharia wird fast zwei Jahre nach dem tödlichen Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi als mutmaßlicher Drahtzieher des Anschlags von einem US-Kommando gefasst.
Ein US-Kommando überwältigt den als Spitzenmann der Al-Kaida gesuchten Libyer vor seinem Haus in der Hauptstadt Tripolis. Er wurde im Zusammenhang mit den Angriffen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 gesucht. Er stirbt im Januar 2015 kurz vor Beginn seines Prozesse in New York.
Nach fast zehnjähriger Jagd erschießen US-Elitesoldaten bei einer Kommandoaktion in der pakistanischen Stadt Abbottabad den meistgesuchten Terroristen der Welt.
Auch die Variable Bildung hat einen Einfluss darauf, ob Flüchtlinge als Gefahr wahrgenommen werden. So sagen im Vereinigten Königreich 62 Prozent der weniger gebildeten Bürger, sie schätzen Flüchtlinge als gefährlich ein, aber nur 30 Prozent der Gebildeteren – ein Differenz von 32 Prozentpunkten. In den Niederlanden liegt die Differenz bei 18 Punkten, Schweden 16, Frankreich 13 und Deutschland elf.
Das mangelnde Sicherheitsgefühl wollen die Europäer aber nicht mit mehr Militär kompensieren. Europaweit sind diejenigen klar in der Mehrheit, die die Militärausgaben auf dem derzeitigen Level beibehalten oder gar zurückfahren wollen. Nur in Polen will eine Mehrheit von 52 Prozent mehr Geld für das Verteidigungsressort ausgeben. Das Land liegt schon jetzt deutlich über dem EU-Durchschnitt für Militärausgaben. In Großbritannien können sich 43 Prozent Mehrausgaben vorstellen, in Deutschland 34 Prozent und Frankreich 32 Prozent.
In sechs von zehn EU-Staaten herrscht die Sorge vor, dass militärische Antworten auf den Terrorismus zu noch mehr Terrorismus führen – insbesondere in den Niederlanden (66 Prozent), Deutschland und Griechenland (beide 64 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (57 Prozent). Nur in Ungarn, Italien und Polen finden sich knappe Mehrheiten für Militäreinsätze gegen Terroristen.