Vorwurf der Terror-Propaganda Türkei schließt 20 Sender

Die türkische Regierung lässt 20 Rundfunk- und Fernsehsender unter dem Vorwurf der Verbreitung terroristischer Propaganda schließen.

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Dem betroffenen Nachrichtensender IMC TV zufolge handelt es sich um Medien, die Kurden und Aleviten gehören oder von ihnen betrieben werden. Darunter sei auch der kurdischsprachige Kindersender Zarok TV, sagte IMC-Redakteur Hamza Aktan am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Er sprach von einem Versuch, "die letzten unabhängigen Medien zum Schweigen zu bringen, die sich mit der kurdischen Frage beschäftigen". Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) mit Sitz in den USA kritisierte das Vorgehen. "Wenn eine Regierung selbst Kinderprogramme als Bedrohung der nationalen Sicherheit sieht, missbraucht sie eindeutig ihre Notstands-Befugnisse."

Aktan berief sich auf eine Kopie der Anordnung, die seinem Sender vorliege. Die türkische Medienaufsicht bestätigte die Schließung von 20 Einrichtungen.

Die Regierung in Ankara geht seit dem gescheiterten Militärputsch vom Juli gegen mutmaßliche Mittäter und Anhänger des Predigers Fethullah Gülen vor, den sie für den Putsch verantwortlich machen. Gülen weist dies zurück. In der Türkei sind in den vergangenen Wochen 32.000 Menschen inhaftiert und weitere 100.000 Staatsbedienstete wegen angeblicher Verbindung zu Gülen suspendiert worden.

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