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Wettbewerbsfähigkeit Europa verliert den Anschluss

Deutschland gehört einer Studie zufolge zu den zehn wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt. Der Rest Europas fällt ab: Griechenland, Frankreich, die Niederlande und Italien stehen schlecht da – und gefährden so den Wohlstand der Euro-Zone.

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Während Deutschland laut einer Studie zu den wettbewerbsfähigsten Ländern weltweit zählt, fallen andere Länder der EU stark ab Quelle: dpa

Deutschland surft auf einer Welle des Erfolgs, während Griechenland, Slowenien und Italien herumdümpeln. So jedenfalls kann man die Grafiken der renommierten Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften des „International Institute for Management Development“ (IMD), eine private Wirtschaftshochschule in Lausanne, Schweiz, deuten. Demnach gehört Deutschland zu den zehn wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt – und punktet fast in allen Vergleichskategorien.

Deutschland surft auf der Welle des Erfolgs und punktet fast in allen Kategorien (zum Vergrößern bitte Bild anklicken).

„Deutschland brilliert durch seine Großkonzerne und dem Mittelstand. Das Land bietet zudem eine gute Infrastruktur und ist für ausländische Investoren interessant“, fasst Stephane Garelli, Direktor des IMD im Gespräch mit WirtschaftsWoche Online die Stärken des Landes zusammen. Einzig die öffentlichen Finanzen und die hohe Besteuerung von Unternehmen werden in der Studie als Schwächen der Bundesrepublik gekennzeichnet. Dennoch: Deutschland landet im Ranking auf dem neunten Rang. Nur Norwegen, Schweden und die Schweiz liegen im Europa-Vergleich vor der Bundesrepublik. Die USA führen das Ranking an.

Das sind die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt

Deutschlands Höhenflug ist das Ergebnis einer ambitionierten Reformpolitik. Vor 16 Jahren, 1997, lag Deutschland noch auf Platz 16 im Vergleich der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. „Deutschland ist nur eines von neun Ländern, das in diesem Zeitraum fünf oder mehr Ränge gut gemacht hat“, erklärt Garelli. Die Erfolge sind auch real zu messen: Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland von 11,4 Prozent im Jahr 1997 auf heute 6,8 Prozent (Jahresdurchschnitt 2012) gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist von 1,91 Billionen Euro 1997 auf 2,64 Billionen Euro 2012 gestiegen. Auch im ersten Quartal 2013 wuchs die deutsche Wirtschaft – obwohl fast ganz Europa schwächelt und als Abnehmer von deutschen Produkten ausfällt. Möglich gemacht haben diesen Aufstieg vor allem die Arbeitsmarktreformen von Rot-Grün.

Die Stärken Deutschlands

„Strukturreformen sind unerlässlich, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, sagt auch Garelli. Gerade daran mangelt es in Südeuropa. Von Portugal bis Spanien, von Italien bis Irland sind die Löhne im vergangenen Jahrzehnt in die Höhe geschossen, ohne dass die Produktivität im gleichen Maße zulegte. An eine Senkung des Renteneintrittsalters traute sich europaweit fast keine Regierung, der öffentliche Sektor ist fast in allen Krisenländern aufgebläht. Die Folgen sind im IMD-Ranking Schwarz auf Weiß zu lesen: Europa verliert den Anschluss. Unter den 20 Ländern, die seit 1997 in der IMD-Vergleichstabelle fünf oder mehr Ränge verloren haben, kommen gleich zwölf Staaten von unserem Kontinent. Das sind vor allem die Euro-Krisenländer – aber auch vermeintliche Stützpfeiler und Wirtschaftsmächte der Euro-Zone.

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