Wie die Briten auf den Brexit wetten „Wetten, dass Johnson eher gehen muss als der ManU-Chef?“

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Brexit und Fußball

Paddypower gelingt es sogar, eine unerwartete Brücke zwischen dem Brexit und Fußball zu schlagen, und zwar mit der Frage: Wer verliert zuerst seinen Job, Boris Johnson oder Manchester United-Manager Ole Gunnar Solskjaer? Die Wahrscheinlichkeit, dass Johnson zuerst seinen Hut nehmen muss, liegt bei 66,6 Prozent. Dass es Solskjaer zuerst trifft, ist zu 40 Prozent wahrscheinlich.

Und auch Fastfood-Freunde haben Grund zur Sorge: Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Kentucky Fried Chicken aufgrund von Engpässen bei der Fleischversorgung noch in diesem Jahr Filialen schließen muss, liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 26,7 Prozent noch vergleichsweise hoch.

Neben dem Brexit kann man bei allen Anbietern auch weiterhin auf den Ausgang anderer politischer Entwicklungen wetten. So liegt laut dem Anbieter William Hill die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es bei Neuwahlen zu keinem klaren Ergebnis kommt, bei 61,9 Prozent. Diese Einschätzung erscheint realistisch. Denn sowohl die Tories als auch Labour dürften Stimmen an kleinere Parteien verlieren – vorausgesetzt, sie gehen nicht zuvor Allianzen mit diesen kleineren Parteien ein. Das könnte am Ende tatsächlich zu einem Patt im Unterhaus führen.

Der Brexit-Zeitplan

Die Chancen für eine konservative Mehrheit liegen laut dem Anbieter bei 38,1 Prozent. An eine Labour-Mehrheit glaubt der Anbieter offenbar nicht, die Wahrscheinlich dafür liegt bei 9,1 Prozent. Wer möchte, kann auch auf eine Mehrheit der Brexit-Party oder der Liberaldemokraten wetten. Sollte es dazu kommen, bekäme man für jedes gesetzte Pfund 34 Pfund heraus. Nur liegt die Wahrscheinlichkeit dafür derzeit bei nur 2,9 Prozent.

Eine weitere Wette, die man bei William Hill abschließen kann: Welche Land verlässt wohl als nächstes die EU? Spitzenreiter ist da Italien (33,3 Prozent), gefolgt von Griechenland (20 Prozent). Luxemburg dürfte der EU wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das passiert, setzt der Anbieter auf 0,7 Prozent an.

Auch auf die spannende Frage, wer der nächste Premierminister wird, kann man Geld setzen. Und da liegt Labour-Chef Jeremy Corbyn an erster Stelle (36,4 Prozent), gefolgt vom langjährigen (und kürzlich von Johnsons aus der konservativen Fraktion geworfenen) Tory-Schwergewicht Ken Clarke (9,1 Prozent) und der Chefin der Liberaldemokraten, Jo Swinson (6,7 Prozent). Wer unbedingt, möchte, kann auch darauf setzen, dass Ex-Premier Tony Blair wieder in die Downing Street einzieht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, liegt aber laut dem Anbieter nur bei 0,5 Prozent.

Auf die wesentlichen Fragen im Brexit-Drama haben auch die Wettanbieter keine klaren Antworten. Das überrascht kaum, schließlich scheint auch keiner der führenden Politiker zu wissen, wie sich die Dinge in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden.

Zumindest kann man zuversichtlich sein, dass es zu keinem Luxit kommt.

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