
„Dann wäre der Weg frei für neues Wachstum. Auch könnte man dann über eine Art europäischen Marshall-Plan für Griechenland verhandeln“, sagte der CDU-Politiker der WirtschaftsWoche. Bosbach gilt als einer der prominentesten Skeptiker der Euro-Rettungspolitik. Im Februar hatte er im Bundestag gegen das zweite Hilfspaket für Griechenland gestimmt.
Er sei fest davon überzeugt, dass ein drittes Hilfspaket „die Sache nur teurer, aber nicht besser“ mache, sagte Bosbach jetzt. Daher rate er Athen zum Ausstieg aus dem Euro. Neue Wachstumsprogramme, wie sie derzeit zur Ergänzung des europäischen Fiskalpaktes diskutiert werden, sieht er kritisch. Was nutze eine neue Autobahn in Griechenland, wenn die eigentlichen Probleme – keine Steuerverwaltung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit – ganz andere seien, so Bosbach.
Es sei zwar möglich, Mittel aus dem EU-Strukturfonds umzuwidmen und vor allem für Krisenländer zu mobilisieren. „Aber ich darf daran erinnern, dass Deutschland ohnehin jedes Jahr netto acht Milliarden Euro an Brüssel überweist - und dass mangelnde Geldzuweisungen aus Europa ganz gewiss nicht das zentrale Problem Griechenlands sind”, sagte Bosbach.