Frankfurt/Brüssel Diese Hilfe sei notwendig, damit sich die Inflation wieder nachhaltig dem Ziel von knapp zwei Prozent annähere, sagte Draghi am Montag im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel. Der Inflationsanstieg im Dezember und Januar gehe vor allem auf statistische Basiseffekte sowie teurere Energiepreise zurück.
Draghi zufolge ist die Europäische Zentralbank (EZB) bereit, bei ihren umstrittenen Anleihenkäufen in puncto Volumen oder Laufzeit nachzulegen, falls die Inflationsentwicklung nicht mit den Zielen der Währungshüter übereinstimmen sollten. Die Teuerung im Währungsraum war im Januar auf 1,8 Prozent nach oben geschnellt.
Im Dezember hatte die EZB die Käufe noch einmal um neun Monate bis Ende 2017 verlängert. Allerdings soll das monatliche Kaufvolumen ab April von 80 auf 60 Milliarden Euro sinken. Kritikern des Programms wie Bundesbankchef Jens Weidmann geht das nicht weit genug. Sie verweisen auf die anziehende Inflation und fordern einen schnelleren Ausstieg.
Die EZB dagegen führt die derzeit steigende Inflation vor allem auf den höheren Ölpreis zurück - und hält diesen Effekt für temporär. Sie will abwarten, ob sich der Aufwärtstrend stabilisiert. Zu Jahresbeginn 2016 war der Ölpreis unter 30 Dollar pro Barrel gerutscht - inzwischen notiert er bei rund 55 Dollar. Da der Ölpreis Anfang 2016 so niedrig war, steigen die Preise im Vergleich nun stärker. Die um besonders schwankungsanfällige Güter wie Tabak, Lebensmittel und Energie bereinigte Inflation, die so genannte Kernrate, betrug lediglich 0,9 Prozent.