Arbeitsmarkt IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Juni wegen Ukraine-Effekts

Die Forscher befragen für das Barometer alle deutschen Arbeitsagenturen. Quelle: dpa

Das Arbeitsmarktbarometer ist im Juni fast so stark gefallen wie in der ersten Corona-Welle. Grund zur Sorge sehen die IAB-Forscher aber nicht.

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Die Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge in die Grundsicherung hat das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg deutlich fallen lassen. Mit 102,9 Punkten habe das Barometer im Juni 2,4 Punkte weniger gezeigt als noch im Mai, teilte das Institut am Dienstag in Nürnberg mit. Dies sei der zweitstärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung – lediglich auf dem Höhepunkt des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 fiel der Rückgang noch deutlicher aus.

Grund zur Sorge sei der Ausschlag nach unten jedoch nicht. „Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation bleiben die Beschäftigungsperspektiven weiter gut, denn der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber. Das zeige auch der Arbeitskräfteknappheitsindex des IAB, der Schwierigkeiten bei Stellenbesetzungen widerspiegele. Die Aufnahme der Geflüchteten in die Grundsicherung bedeute die Chance, sie so zügig wie möglich in einen der zahlreichen freien Jobs zu vermitteln.

Insgesamt bedeutet ein Wert von mehr als 100 auf dem Barometer noch eine günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. 120 wäre eine sehr gute Entwicklung, ein Wert von 80 würde eine sehr negative Entwicklung ausdrücken – 100 gilt als neutral. Das IAB befragt für das Barometer alle deutschen Arbeitsagenturen nach ihren Erwartungen für die jeweils nächsten drei Monate.

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