
Für die Beschäftigten der BMW-Werke in München und Regensburg fällt das Weihnachtsfest in diesem Jahr besonders kurz aus. Weil sich die Bestellungen der Kunden bei den Händlern stapeln, verkürzt der bayrische Autokonzern die Werksferien auf eine Woche. „Die Nachfrage nach unseren Fahrzeugen ist bis zuletzt gestiegen, von der Euro-Krise spüren wir nichts“, heißt es in der Münchner BMW-Zentrale. Die Kapazitäten in den Werken sind zu mehr als 110 Prozent ausgelastet, die Absatzaussichten für die nächsten Monate bestens. Gut laufen die Geschäfte auch bei der Konkurrenz in Stuttgart. Dank satter Auftragsbestände wollen Mercedes und Porsche ihre Bänder über den Jahreswechsel so kurz wie möglich stoppen.





Rosige Aussichten
Nicht nur bei den Autoproduzenten, auch im Maschinen- und Anlagenbau sorgen volle Auftragsbücher für gute Laune zum Weihnachtsfest. „Wenn ich im Büro bin, ist der Tag in Ordnung. Das ändert sich erst, wenn ich abends den Fernseher anmache“, sagt Hubert Lienhard, Chef des Maschinenbauers Voith aus dem baden-württembergischen Heidenheim mit Blick auf die Euro-Krise. Der Anbieter von Papiermaschinen, Gasturbinen und Kupplungen kann nach eigenen Angaben mit seinem hohen Bestand an Aufträgen Maschinen und Mitarbeiter länger als ein Jahr lang auslasten. Lienhard rechnet daher auch für das nächste Geschäftsjahr mit steigenden Umsätzen und Gewinnen.
Nervös und stotternd
Euro-Krise, nervöse Finanzmärkte, stotternde Weltkonjunktur – für viele Unternehmen scheint das kein Thema zu sein. In einer Umfrage, die das Münchner ifo Institut exklusiv für die WirtschaftsWoche unter knapp 600 Unternehmen durchgeführt hat, rechnen zwar 76 Prozent der Befragten 2012 mit einem langsameren Wirtschaftswachstum.