
London Die britischen Konsumkredite sind im November so stark gestiegen wie seit gut elf Jahren nicht mehr. Sie legten um 1,93 Milliarden Pfund (2,3 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vormonat zu, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten der Bank of England hervorgeht. Sie deuten darauf hin, dass das Geld bei den britischen Verbrauchern weiterhin locker sitzt und ihre Konsumausgaben das Wirtschaftswachstum stützen.
Experten gehen aber davon aus, dass sich dieses Tempo auf Dauer nicht halten lässt. „Ein so kräftiges Wachstum ungesicherter Kredite ist mittelfristig nicht nachhaltig“, sagte Ökonom Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics. „Das zuletzt gesunkene Verbrauchervertrauen deutet darauf hin, dass die Haushalte 2017 vorsichtiger beim Geldleihen sein werden.“
Die britische Wirtschaft hat das Brexit-Votum bislang besser verdaut als befürchtet. Allerdings sind die Aussichten für 2017 trüber. Von Reuters befragte Ökonomen trauen der Wirtschaft nur noch ein Plus von 1,1 Prozent zu, etwa halb so viel wie 2016. Ein Grund dafür ist die kräftige Abwertung der Landeswährung Pfund nach dem Referendum für einen EU-Austritt im Juni. Dadurch werden Importe teurer, was die Kaufkraft der Verbraucher schmälert.