Tokio Die japanische Notenbank lässt trotz des Anstiegs der Landeswährung Yen ihre Zins- und Geldpolitik unverändert locker. Der Strafzins für einige Einlagen von Finanzinstituten bleibt bei minus 0,1 Prozent, wie die Zentralbank (BoJ) am Donnerstag mitteilte. Zugleich bekräftigten die Währungshüter ihr Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren von jährlich 80 Billionen Yen (umgerechnet rund 678 Milliarden Euro).
In Marktkreisen wird jedoch damit gerechnet, dass die BoJ die geldpolitischen Zügel nun bei ihrer Sitzung im Juli weiter lockert. In Reaktion auf die Entscheidung der BoJ, dies nicht zum jetzigen Zeitpunkt zu tun, gab der Dollar zum Yen deutlich nach. Japans Wirtschaft habe ihre moderate Erholung fortgesetzt, so die BoJ.
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins am Mittwoch bei 0,25 bis 0,5 Prozent belassen. Sie will eine Zinserhöhung erst nach dem Brexit-Votum angehen. Aber die Währungshüter signalisierten zugleich, dass sie 2016 zwei Zinsschritte nach oben wagen wollen - den ersten womöglich bereits im Sommer.