Bankinstitute Bankenaufsicht für umsichtige Ausschüttungspläne der Institute

Bundesbank-Vorstand Wuermeling warnt die Bankhäuser davor, Investoren mittelfristige Versprechungen zu Dividenden-Zahlungen zu machen. Dafür sei die Konjunkturlage zu unsicher.

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Die Bankenaufsicht mahnt die Institute zur Umsicht. Quelle: dpa

In der Debatte um die Ausschüttungspläne von Geldhäusern mahnt Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling die Institute zur Umsicht. „Die aktuell noch gute Situation sollte nicht zu Leichtsinn verleiten“, sagte Wuermeling, der im Bundesbank-Vorstand für das wichtige Feld Bankenaufsicht zuständig ist, der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Aufsicht warne die Institute grundsätzlich davor, Investoren mittelfristige Versprechungen zu Dividenden-Zahlungen zu machen. „Wenn man an solche Zusagen gebunden ist, obwohl sich das Umfeld radikal verändert hat, gerät man bei unerwarteten Problemen, Krisen, Ereignissen in ein ganz schwieriges Dilemma“, führte er aus.

Unlängst hatte bereits EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria die Institute im Euro-Raum angesichts der unsicheren Konjunkturlage zur Vorsicht geraten. Die EU-Kommission geht inzwischen davon aus, dass die Wirtschaft im Euro-Raum und in Deutschland im Winterhalbjahr in die Rezession rutscht.

Wuermeling zufolge könnte es im nächsten Jahr schon etwas frostiger werden für die Geldhäuser. Das sei auch der Grund, warum die Aufsicht eher rate, Kapital in der Bank zu halten, damit es zum Ausgleich eventueller Verluste zur Verfügung stehe.

„Nach den uns vorliegenden Planungsdaten mit Stichtag Ende 2021 rechnen die großen deutschen Institute für die kommenden Jahre mit signifikanten Steigerungen ihrer Dividendenausschüttungen – in absoluten Zahlen“, sagte Wuermeling. Würden die Ausschüttungen allerdings ins Verhältnis zur prognostizierten Gewinnentwicklung gesetzt, dann ergebe sich nur eine geringfügige Steigerung der 'Payout-Ratio', führte er aus.

Diese Quote würde für die großen deutschen Banken nach den gemeldeten Planungen bis 2024 lediglich geringfügig zunehmen. Für die deutschen Institute insgesamt seien daher bis auf einzelne Ausreißer die Dividenden-Planungen moderat. Dies gelte auch für die Kapitalwirkung – bei den meisten Banken bleibe die harte Kernkapitalquote (CET-1) unverändert.

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