Die britische Wirtschaft ist nach einem Rückgang im April im Mai wieder gewachsen und zeigt sich wenige Monate vor dem geplanten Brexit überraschend robust. Gegenüber April habe das Wachstum bei 0,3 Prozent gelegen, teilte das nationale Statistikbüro am Mittwoch mit. Im April war die britische Wirtschaft im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent geschrumpft.
Beobachter führten die Entwicklung größtenteils darauf zurück, dass viele Autobauer ihre Produktion in Großbritannien wegen des ursprünglichen Brexit-Termins 29. März eine Zeit lang stillgelegt hatten, weil sie fürchteten, im Fall eines ungeordneten Ausscheidens aus der EU könne es Probleme bei Zulieferungen geben. Im Mai fuhren sie die Fertigung wieder hoch. Inzwischen wurde der Austrittstermin aber auf Ende Oktober verschoben.
Die Einzelheiten eines Brexits sind nach wie vor ungeklärt. Viele Unternehmen zögern deshalb mit Investitionen. Viele fürchten, dass Großbritannien vor dem inzwischen auf den 31. Oktober festgesetzten Brexit in eine Rezession rutschen könnte.
Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die britische Wirtschaft im Mai um 1,5 Prozent. Volkswirte hatten im Mittel mit einem Plus von 1,3 Prozent gerechnet.