Brief aus Rom Italien knackt erlaubte Defizit-Marke

Italien kann nach eigen Einschätzungen die vereinbarten Grenzwerte zur Neuverschuldung nicht einhalten. Laut Finanzminister Padoan habe der Schutz des Wirtschaftswachstums Priorität.

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Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan teilte der EU-Kommission in einem Brief mit, dass die vereinbarten 1,8 Prozent Neuverschuldung voraussichtlich nicht eingehalten werden können. Quelle: AFP

Rom Das hoch verschuldete Italien wird die verbindlichen europäischen Grenzwerte zur Neuverschuldung im laufenden Jahr voraussichtlich nicht einhalten können. Anfang 2016 hatte Rom mit Brüssel ein Defizit von 1,8 Prozent vereinbart, die italienische Regierung geht nun aber von 2,1 Prozent aus, wie aus einem Schreiben von Finanzminister Pier Carlo Padoan an die EU-Kommission hervorgeht. „Wir reduzieren das Defizit in unserem Interesse mit einer Strategie, die das Wirtschaftswachstum schützt“, twitterte Padoan am Donnerstag.

Nach den sogenannten Maastricht-Kriterien darf die jährliche Neuverschuldung höchstens 3,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Zudem ist eine Gesamtverschuldung von maximal 60 Prozent des BIP erlaubt. Italien weist nach Griechenland die zweithöchste Verschuldungsquote in der EU im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung auf. Für das Land gelten deswegen gesonderte Auflagen.

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