CES-Umfrage EZB: Verbraucher erwarten weiterhin hohe Inflation

Die Konsumenten in der Euro-Zone sind laut einer Umfrage der Notenbank pessimistischer geworden. Sie rechnen mit einem stärkeren Konjunkturrückgang und hohen Preisen.

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Mit 9,1 Prozent erreichte die Teuerung im August im Euro-Raum einen Rekord. Quelle: dpa

Die Verbraucher in der Euro-Zone gehen nach einer Umfrage der EZB von einem Konjunkturrückgang und einer gleichzeitig weiterhin hohen Inflation aus. Die Konsumenten erwarteten im Juli, dass auf Zwölfmonatssicht die Wirtschaftsleistung um 1,9 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosenquote in einem Jahr bei 12,0 Prozent liegen wird, wie eine am Freitag veröffentlichte Erhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Juli ergab.

Im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage vom Juni sind die Verbraucher somit noch etwas pessimistischer geworden. In der Juni-Erhebung war noch mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent und mit einer Arbeitslosenquote von 11,5 Prozent gerechnet worden.

An der monatlichen Umfrage mit dem Titel „Consumer Expectations Survey“ (CES) nehmen rund 14.000 Verbraucher im Alter von mindestens 18 Jahren aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden teil. Die Ergebnisse liefern den Währungshütern wichtige Anhaltspunkte für ihre geldpolitischen Entscheidungen.

Der Juli-Umfrage zufolge erwarten die Verbraucher zudem, dass in zwölf Monaten die Inflation immer noch bei rund fünf Prozent liegen wird. Auch in der Juni-Umfrage war mit einer Teuerung in dieser Höhe gerechnet worden.

Allerdings schraubten die Verbraucher ihre Erwartungen auf Dreijahressicht nach oben: War im Juni im Mittel (Median) noch mit 2,8 Prozent Inflation gerechnet worden lag die Erwartung im Juli bei 3,0 Prozent. Die Rate würde damit in drei Jahren immer noch klar über dem Inflationsziel der Währungshüter von zwei Prozent liegen.

Im August hatte die Teuerungsrate im Währungsraum einen neuen Rekordwert von 9,1 Prozent erreicht. Volkswirte rechnen daher mit einem großen Zinsschritt der Euro-Wächter auf ihrer Zinssitzung nächste Woche am Donnerstag. Mehrere Notenbank-Gouverneure der Euro-Länder hatten zuletzt dafür argumentiert, angesichts sich weiter verschlechternder Inflationsaussichten auch über einen besonders starken Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte zu diskutieren.

Mehr: Inflation im Euro-Raum auf Rekordniveau

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