
Deutschlands Exportstärke hat erneut einen Dämpfer erlitten. Die deutschen Exporte schrumpften wegen der schwachen Nachfrage aus der Euro-Zone und aus Übersee im März um 1,8 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war nicht nur der zweite Rückgang in Folge, sondern zugleich der stärkste seit Mai 2013. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet.
Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 96,0 Milliarden Euro ins Ausland und damit 1,9 Prozent mehr als im März 2013. Besonders stark legten dabei mit 10,4 Prozent die Exporte in EU-Länder zu, die nicht Teil der Euro-Zone sind. Dazu gehören osteuropäische Staaten wie Polen sowie Großbritannien. Die Ausfuhren in die Euro-Zone legten dagegen nur um 0,1 Prozent zu. Die Exporte außerhalb der EU-Länder - wozu die USA, aber auch große Schwellenländer wie China und Russland zählen - fielen sogar um 0,4 Prozent.
Im gesamten ersten Quartal übertrafen die Exporte mit 279,1 Milliarden Euro ihr Vorjahresniveau um 3,1 Prozent. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Wachstum von drei Prozent, nachdem die Ausfuhren 2013 noch leicht geschrumpft waren.
Die Importe fielen im März überraschend um 0,9 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten hier ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im März summierten sich die Importe auf 79,6 Milliarden Euro, für das erste Quartal errechneten die Statistiker einen Wert von 231,4 Milliarden Euro.
Der Handelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag saison- und kalenderbereinigt bei 14,8 Milliarden Euro. Er fiel damit um fast zwei Milliarden Euro geringer aus als erwartet. Die Außenhandelsbilanz - der Saldo aus Exporten und Importen - schloss im März 2014 mit einem Überschuss von 16,4 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei 18,9 Milliarden Euro gelegen.