DIW-Institut Konjunktur in Deutschland zieht an

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht die Konjunktur in Deutschland gegen Jahresende deutlich an Fahrt aufnehmen. Vom privaten Konsum kommt bislang starker Rückenwind – das könne sich aber rasch ändern.

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0,4 Prozent Wachstum erwartet das DIW-Institut für das laufende vierte Quartal. Quelle: dpa

Berlin Die Konjunktur in Deutschland zieht dem DIW-Institut zufolge derzeit spürbar an. „Die deutsche Wirtschaft legt zum Jahresende noch mal einen Zahn zu“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner am Mittwoch. Zuletzt habe sich vor allem die Auftragslage der Unternehmen deutlich verbessert, zudem dürfte die Industrie wieder etwas Fahrt aufnehmen. Im laufenden vierten Quartal werde die gesamte Wirtschaft wohl um 0,4 Prozent wachsen und damit doppelt so kräftig wie noch im Sommer.

Vor kurzem hatte auch der Ifo-Geschäftsklimaindex signalisiert, dass die Stimmung der Firmen so gut ist wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet weiter Schub vom privaten Konsum. Dieser dürfte aber allmählich nachlassen. „Der Beschäftigungsaufbau hat sich seit Mitte des Jahres abgeschwächt und eine höhere Teuerung wird die Kaufkraft künftig stärker dämpfen als zuletzt“, sagte DIW-Experte Simon Junker.

Die Exporteure seien wegen steigender Nachfrage zwar wieder etwas zuversichtlicher. Fichtner warnte aber: „Das geopolitische Umfeld ist derzeit ungünstig: So werden die deutschen Exporte in den kommenden Monaten wohl unter den Folgen des Brexit-Votums leiden.“ Hinzu kämen weltweit protektionistische Tendenzen, die mit Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident möglicherweise zunehmen und die deutsche Wirtschaft belasten könnten.

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