




Die Konjunktur in Deutschland wird sich nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im laufenden vierten Quartal leicht abschwächen. Trotz der globalen Konjunkturflaute bleibt Deutschland aber auf Wachstumskurs. Für das laufende vierte Quartal sagt das DIW einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent voraus. Für das zurückliegende Sommerquartal schätzt das DIW die Wachstumsrate auf 0,3 Prozent.
Eine Rezession droht nach Einschätzung der Berliner Forscher trotz der sich verschlechternden Stimmung bei Konsumenten und Unternehmen derzeit nicht. Wegen der guten Arbeitsmarktlage und kräftiger Lohnzuwächse in den vergangenen Jahren schiebe insbesondere der Konsum die wirtschaftliche Entwicklung kräftig an.
Mit der am Donnerstag vorgelegten Prognose sind die Berliner Forscher etwas optimistischer als andere Ökonomen. So rechnet das Münchner Ifo-Institut mit einer Stagnation. Die Bundesbank schließt gar ein leichtes Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht aus.
Die Weltwirtschaft dürfte nach DIW-Einschätzung in den nächsten Monaten bereits wieder anziehen. In den nächsten Monaten zeichne sich aber „vor allem in den großen Schwellenländern wie China eine Beschleunigung ab“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Davon würden besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen profitieren.
Bis zum Jahreswechsel werde die deutsche Wirtschaft aber erst einmal eine schwächere Nachfrage zu spüren bekommen. Aus dem Euroraum sei sie wegen der Krise schon länger gedämpft. „Zum Jahresende hin werden aber auch die Ausfuhren in andere Länder etwas unter Druck geraten“, erwartet Fichtner.
Vor allem die Industrie sei davon betroffen. Dagegen könnten Dienstleister „weiter von der insgesamt soliden Binnenkonjunktur profitieren“, sagte DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. Zum Ende dieses Jahres werde sich die Situation für die Beschäftigung „etwas eintrüben“. Die Arbeitslosigkeit dürfte vorübergehend sogar leicht steigen. „Insgesamt bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber gut“, fügte Junker hinzu.