
Frankfurt Die EZB sollte laut Österreichs Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny im Schlussquartal den weiteren Kurs für ihr billionenschweres Anleihen-Kaufprogramm festlegen. „Es wird im vierten Quartal 2016 zu entscheiden sein, welche Signale man den Märkten für die weitere Entwicklung des Ankaufprogrammes gibt“, sagte Nowotny der Nachrichtenagentur APA in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Die USA hätten gezeigt, dass man ein Ankaufprogramm nicht abrupt beenden könne.
Die EZB und die nationalen Notenbanken pumpen seit März 2015 über den Kauf vor allem von Staatsanleihen Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem, um die Inflation im Währungsraum hochzutreiben. Das Programm soll mindestens noch bis Ende März 2017 laufen.
Es sei „offen“, wie der Ausstieg aus dem Anleihen-Kaufprogramm im Euro-Raum geschehen werde, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). „Ob es ein schrittweiser Rückgang wird, ist derzeit zu früh zu sagen.“ Die Einschätzung der EZB-Ratssitzung von Anfang Juni, keine neuen geldpolitischen Maßnahmen zu beschließen, stimme im Prinzip auch heute noch. „Neue Unsicherheiten sind aber dazugekommen“, sagte Nowotny.