Essay Wie der moderne Kapitalismus funktioniert

Der Papst meint: Der Kapitalismus ist „an der Wurzel ungerecht“. Wirtschaftliche Freiheit braucht Grenzen. Unser Autor meint hingegen: Kapitalismus braucht keine Moral, nur gute Gesetze.

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Ist Kapitalismus gerecht, und wer setzt ihm Grenzen, falls er welche braucht? Quelle: dpa

Bundespräsident Joachim Gauck hat vor einem Jahr eine bemerkenswert unbemerkte Grundsatzrede über unternehmerische Freiheit gehalten und dafür geworben, die Marktwirtschaft auf ein ethisches Fundament zu stellen. Gewinne, so Gauck, seien in Ordnung, aber nur solange Unternehmen auch ökologische und soziale Ziele berücksichtigten: „Schwarze Zahlen sind kein Grund, rote Linien zu überschreiten... Freies Unternehmertum braucht Grenzen.“

Man hat sich damals Milton Friedman als Gegenredner herbeigesehnt. Ob der Wirtschafts-Nobelpreisträger dem Bundesfreiheitsbeauftragten brüsk ins Wort gefallen wäre? Immerhin stammt von Milton Friedman ein einfacher Satz, der das unternehmerische Handeln auf seinen Kern reduziert und eben deshalb eine ungeheure Provokation darstellt: „The business of business is business.“ Der Unternehmer hat sein Unternehmen zu führen, so Friedman, that’s it – und wenn er das erfolgreich tut, dann füllt er damit nicht nur sein Portemonnaie, sondern auch die Konten seiner Mitarbeiter (Löhne) und Mit-Eigentümer (mit der Steigerung des Profits). Füllt mit seinen Produkten Regale (zum Wohle der Kunden). Und er-füllt damit seine gesellschaftliche Aufgabe. Punkt.

Die Geschichte der freien Marktwirtschaft
Metamorphose IIn der Frühphase des Kapitalismus werden aus Landarbeitern Handwerker: Webstuhl im 19. Jahrhundert in England. Quelle: imago / united archives international
Metamorphose IIMit der Industrialisierung werden aus Handwerkern Arbeiter: Produktion bei Krupp in Essen, 1914. Quelle: dpa
Metamorphose IIIIm Wissenskapitalismus werden Arbeiter zu Angestellten und Proletarier zu Konsumenten: Produktion von Solarzellen in Sachsen. Quelle: dpa
Ort der VerteilungsgerechtigkeitDen reibungslosen Tausch und die Abwesenheit von Betrug – das alles musste der Staat am Markt anfangs durchsetzen. Quelle: Gemeinfrei
Ort der KapitalkonzentrationDer Börsenticker rattert, die Märkte schnurren, solange der Staat ein wachsames Auge auf sie wirft Quelle: Library of Congress/ Thomas J. O'Halloran
Ort der WachstumsillusionWenn Staaten Banken kapitalisieren, sind das Banken, die Staaten kapitalisieren, um Banken zu kapitalisieren... Quelle: AP
Karl MarxFür ihn war der Unternehmer ein roher Kapitalist, ein Ausbeuter, der Arbeiter ihrer Freiheit beraubt. Quelle: dpa

Ausgerechnet Karl Marx, der große Trierer Volksfreund, hat das Grundgesetz der Betriebswirtschaft bereits vor 150 Jahren auf eine ebenso berückende Formel gebracht: G-W-G’, was so viel bedeutet wie: Ein Unternehmer nimmt eine Summe Geld (G), verwende es auf Herstellung und Handel eine Ware (W) und erhalte dafür eine größere Summe Geld (G’) – that’s capitalism, stupid! Natürlich hat Marx das Gewinnertragssystem abgelehnt: Marx wollte, dass seine Formel als Vorwurf zirkuliert – und man kann nicht sagen, dass er damit erfolglos geblieben ist. Zuletzt hat Papst Franziskus in Anspielung auf Adam Smiths „unsichtbare Hand“ die „unsichtbare Tyrannei der Ökonomie“ beklagt: Es gebe keinen göttlichen Mechanismus, der Eigeninteressen in Gemeinwohl verwandle, im Gegenteil: Die Sakralisierung des Marktgeschehens ist ein Frevel, weil sie auch demokratisch legitimierte Interventionen als Versündigung an ihr ablehne.

Der Grund für dieses Unbehagen liegt auf der Hand: Wenn Marktwirtschaft bedeutet, dass wir es mit einem ungesteuerten, dezentral organisierten Konkurrenzsystem zu tun haben, in dem das Eigentum Einzelner die Voraussetzung für eine gelingende Verteilung der erwirtschafteten Güter ist, dann ist die mangelnde Verbreitung von Eigentum ein Problem. Denn Eigentum meint nicht nur Kapitalaufbau im monetären Sinne. Es ermächtigt auch zu Selbstbesitz und Persönlichkeitswachstum. Eigentum ist eine mentale Ressource für das Ergreifen von Freiheit. Nur wer über Eigentum verfügt, kann buchstäblich auf sich selbst vertrauen.

Die Menschheitsgeschichte ist Wirtschaftspolitik

Die größten Ökonomen
Adam Smith, Karl Marx, John Maynard Keynes und Milton Friedman: Die größten Wirtschafts-Denker der Neuzeit im Überblick.
Gustav Stolper war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Der deutsche Volkswirt", dem publizistischen Vorläufer der WirtschaftsWoche. Er schrieb gege die große Depression, kurzsichtige Wirtschaftspolitik, den Versailler Vertrag, gegen die Unheil bringende Sparpolitik des Reichskanzlers Brüning und die Inflationspolitik des John Maynard Keynes, vor allem aber gegen die Nationalsozialisten. Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-2006-0113 / CC-BY-SA
Der österreichische Ökonom Ludwig von Mises hat in seinen Arbeiten zur Geld- und Konjunkturtheorie bereits in den Zwanzigerjahren gezeigt, wie eine übermäßige Geld- und Kreditexpansion eine mit Fehlinvestitionen verbundene Blase auslöst, deren Platzen in einen Teufelskreislauf führt. Mises wies nach, dass Änderungen des Geldumlaufs nicht nur – wie die Klassiker behaupteten – die Preise, sondern auch die Umlaufgeschwindigkeit sowie das reale Produktionsvolumen beeinflussen. Zudem reagieren die Preise nicht synchron, sondern in unterschiedlichem Tempo und Ausmaß auf Änderungen der Geldmenge. Das verschiebt die Preisrelationen, beeinträchtigt die Signalfunktion der Preise und führt zu Fehlallokationen. Quelle: Mises Institute, Auburn, Alabama, USA
Gary Becker hat die mikroökonomische Theorie revolutioniert, indem er ihre Grenzen niederriss. In seinen Arbeiten schafft er einen unkonventionellen Brückenschlag zwischen Ökonomie, Psychologie und Soziologie und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Rational-Choice-Theorie“. Entgegen dem aktuellen volkswirtschaftlichen Mainstream, der den Homo oeconomicus für tot erklärt, glaubt Becker unverdrossen an die Rationalität des Menschen. Seine Grundthese gleicht der von Adam Smith, dem Urvater der Nationalökonomie: Jeder Mensch strebt danach, seinen individuellen Nutzen zu maximieren. Dazu wägt er – oft unbewusst – in jeder Lebens- und Entscheidungssituation ab, welche Alternativen es gibt und welche Nutzen und Kosten diese verursachen. Für Becker gilt dies nicht nur bei wirtschaftlichen Fragen wie einem Jobwechsel oder Hauskauf, sondern gerade auch im zwischenmenschlichen Bereich – Heirat, Scheidung, Ausbildung, Kinderzahl – sowie bei sozialen und gesellschaftlichen Phänomenen wie Diskriminierung, Drogensucht oder Kriminalität. Quelle: dpa
Jeder Student der Volkswirtschaft kommt an Robert Mundell nicht vorbei: Der 79-jährige gehört zu den bedeutendsten Makroökonomen des vergangenen Jahrhunderts. Der Kanadier entwickelte zahlreiche Standardmodelle – unter anderem die Theorie der optimalen Währungsräume -, entwarf für die USA das Wirtschaftsmodell der Reaganomics und gilt als Vordenker der europäischen Währungsunion. 1999 bekam für seine Grundlagenforschung zu Wechselkurssystemen den Nobelpreis. Der exzentrische Ökonom lebt heute in einem abgelegenen Schloss in Italien. Quelle: dpa
Der Ökonom, Historiker und Soziologe Werner Sombart (1863-1941) stand in der Tradition der Historischen Schule (Gustav Schmoller, Karl Bücher) und stellte geschichtliche Erfahrungen, kollektive Bewusstheiten und institutionelle Konstellationen, die den Handlungsspielraum des Menschen bedingen in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. In seinen Schriften versuchte er zu erklären, wie das kapitalistische System  entstanden ist. Mit seinen Gedanken eckte er durchaus an: Seine Verehrung und gleichzeitige Verachtung für Marx, seine widersprüchliche Haltung zum Judentum. Eine seiner großen Stärken war seine erzählerische Kraft. Quelle: dpa
Amartya Sen Quelle: dpa

Karl Marx hatte für einen differenzierten Blick auf das Eigentum noch keinen Sinn – und das ist verständlich, denn Marx war Zeitzeuge eines Kapitalismus, in dem Arbeiter wie eine Sachinvestition behandelt wurden. Entsprechend ist Marx’ Eigentum konzentriertes Eigentum – und Marx’ Unternehmer ein roher Kapitalist, ein Ausbeuter, der seine Arbeiter ihrer Freiheit beraubt, indem er sich ihre Arbeitskraft aneignet. Dahinter steht die Auffassung, dass alle Inbesitz-Nahme ursprünglich Weg-Nahme ist, ein Akt der Willkür, durch den ein paar Beherzte annektieren, was einmal allen gehörte: „Der Erste, der ein Stück Land einzäunte und auf den Gedanken kam zu sagen ,Dies ist mein‘ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben“, schrieb schon Jean-Jacques Rousseau (1755), „war der wahre Begründer der zivilen Gesellschaft.“ Folgt man Rousseau, ist der erste Unternehmer ein erster Nehmer, so hat es der Philosoph Peter Sloterdijk einmal zugespitzt: der erste Bürger, der erste Betrüger, der erste Dieb.

Der Rest der Menschheitsgeschichte ist Wirtschaftspolitik und handelt von der Verteidigung und Anfechtung dieser ursprünglichen Aneignung. Die Besitzenden bemühen sich um die nachträgliche Legalisierung ihrer Nahmen und suchen sie zu verteidigen. Die Besitzlosen inkriminieren das Eigentum als Diebstahl und drohen mit dem Einreißen der Zäune. Damit es nicht so weit kommt und die einen behalten können, was die anderen zurückfordern, einigen sich beide Seiten auf ein laufendes Schlichtungsverfahren – bis zuletzt die Besitzlosen von den Unternehmern mit Tariflöhnen und 35-Stunden-Wochen entschädigt (und vom Notar aller Eigentumskonzentration, dem Staat, so großzügig mit gesetzlichen Sozialversicherungen und Mindestlöhnen abgefunden) werden, bis die Lohnabhängigkeit zuletzt Spaß macht.

Eine Niete ziehen bei der "Great Lottery of Life"

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Die schottischen Ahnherren der Nationalökonomie argumentieren noch Anfang des 19. Jahrhunderts, dass es sich bei der proletarischen Armut um ein „inevitable law of nature“ handelt. Lohnerhöhungen für die „less fortunate“ würden nicht den Lebensstandard heben, sondern nur dazu führen, dass die Arbeiter mehr Kinder in die Welt und dadurch das Überleben aller aufs Spiel setzten. Die Unterschicht, die das Pech habe, bei der „original division of land“ auf der falschen Seite des Zaunes gestanden zu haben, müsse sich bitte schön damit abfinden, bei der „great lottery of life“ eine Niete gezogen zu haben.

Business-Class-Liberalismus

Das sind die heiß erwarteten Wirtschaftsbücher
Welche Wirtschaftsbücher erweitern 2013 unseren Horizont? Es folgt ein erster Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Denn die Titel kommen in zwei Schwüngen auf den Markt, von Mitte Februar bis Mitte April und im Herbst rund um Frankfurter Buchmesse im Oktober. Was in der zweiten Jahreshälfte passiert, ist nur bedingt absehbar, zudem gibt es Jahr für Jahr Überraschungen ... Quelle: dpa
... so gewann den Deutschen Wirtschafsbuchpreis 2012 ein bis dahin hierzulande weitgehend unbekannter Autor. Tomás Sedlácek überzeugte die Jury mit seinem Werk „Die Ökonomie von Gut und Böse“ (Hanser Verlag)  noch ein wenig mehr als die starke Konkurrenz. 2013 wird Tomás Sedlácek gleich zwei Bücher veröffentlichen … Quelle: Presse
Im Februar erscheint „Bescheidenheit für eine neue Ökonomie“ (Hanser Verlag). In der Tat ganz bescheiden beschränkt sich der Autor hier auf 128 Seiten. Man möchte es beinahe ein „Zwischenbuch“ nennen. Denn im Herbst erscheint dann „Fetisch der Ökonomie“. Im Interview mit dem „Spiegel“ beschreibt Sedlácek den Fetisch als etwas, das einen „einfachen Weg verspricht, unser Verlangen zu befriedigen“, bis das zu groß wird und die Menschen zum Sklaven des Fetisch würden. Das Wirtschaftswachstum sei einer der größten Fetische und Sedlácek geht der Frage nach, warum dieses Wachstum eigentlich sein muss. Quelle: Presse
Die wohl interessanteste Autobiografie erscheint am 12. April im Econ Verlag. Sheryl Sandberg, Jahrgang 1969, hat ihren bisherigen Lebensweg aufgeschrieben. Und da war ja auch schon einiges los:  Nach dem Studium in Harvard arbeitete sie bei der Weltbank und als Stabchefin von Finanzminister Larry Summers unter Bill Clinton. Danach machte sie das Anzeigengeschäft für Google rentabel. Auf einer Party lernte Sandberg 2007 Mark Zuckerberg kennen. Sie hat aus der coolen Klitsche Facebook ein profitables Unternehmen gemacht und ist auch Mitglied des Verwaltungsrates. In ihrer Autobiografie „Lean in“ betont sie, wie Frauen den Weg an die Spitze schaffen können. Quelle: REUTERS
Ein echtes Highlight der ersten Jahreshälfte ist das Buch „Makers“ von Chris Anderson (Hanser Verlag), das Ende Januar erscheint. Der Chefredakteur der renommierten Zeitschrift „Wired“ gilt als einer der Zukunftskenner schlechthin. Anderson geht davon aus, dass das Internet nicht nur die Welt der Kommunikation dramatisch verändert hat, sondern auch die Welt der Dinge. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen industriellen Revolution. Jeder kann selbst Produkte (Foto: Objekte aus einem 3D-Drucker) designen und fertigen – mit vergleichsweise geringem Aufwand zum Beispiel dank neuartiger 3D-Drucker. Quelle: dpa
Bücher über Innovationen sind ohnehin ein Trend im ersten Halbjahr. Gunter Dueck ist ein wahrer Querdenker, was der Titel seines schon im Januar erscheinenden Buches entspricht: „Das Neue und seine Feinde“ (Campus Verlag). Die Feinde von Innovationen seien ausgerechnet die, die mit Forschungsmilliarden um sich werfen: In Unternehmen herrsche Blockadehaltung, die Wissenschaft sei im „Elfenbeinturm“. Ein wertvoller Ratgeber, der sich und dem Leser das Leben nicht zu einfach macht. Quelle: dpa
Einen weiteren Zukunftstrend beschreiben die drei Autoren Hanno Charisius, Richard Friebe und Sascha Karberg. Sie kümmern sich um „Biohacking. Gentechnik aus der Garage“ (Hanser Verlag). Genforschung ist nämlich nicht mehr nur den Großkonzernen vorbehalten.  Sie gehen der Frage nach, wer hinter dem Hacking der Lebens-Codes steckt und wie die Politik auf sie reagieren sollte. Quelle: dpa

Hat man diese Sätze im Ohr, liest sich „unternehmerische Freiheit“ wie ein Synonym für Rücksichtslosigkeit und Kälte – und Milton Friedman steht wie ein übler Zyniker da. Aber der Kapitalismus als ausbeuterisches System – das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist: Der Kapitalismus ist ein lernfähiges System mit pazifistischen Talenten. Er emanzipiert Ausgebeutete zu Konsumenten. Und Besitzlose zu Eigentümern. Er erobert nicht nur die Welt und richtet die Menschen zu Werkzeugen seiner Wachstumslogik ab, sondern er richtet diese Welt auch zunehmend reich ein. Anders als die meisten seiner Rezensenten meinen, gereicht ihm seine moralische Neutralität dabei keineswegs zum Nachteil, ach was: Der Opportunismus des Kapitals ist sein größter Vorzug. War nicht etwa die „Moral“ in Europa bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das, was die regierende Macht sich unter ihr vorstellte? Und spricht nicht etwa viel dafür, dass ausgerechnet das un-moralische Geld die feudale Machtmoral im 15./16. Jahrhundert sehr erfolgreich zersetzt hat – lange bevor sie in politischen Pamphleten herausgefordert wurde? Ohne die wirtschaftlichen Interessen der Kaufleute, ohne den Ehrgeiz der vielen, sich ein besseres Leben buchstäblich zu verdienen, ist der Siegeszug von Demokratie und vorstaatlichen Menschenrechten undenkbar – wer diese Provokation nicht aushält, sollte von der „Vorherrschaft des Geldes“ schweigen. Zynisch ist nicht der Kapitalismus. Zynisch sind die Wohlstandsverwöhnten in den Industrieländern, die behaupten, die Geldgier sei die Wurzel aller Übel, weil sie die Menschen zu Sklaven des Sachzwangs herabwürdige. Das Übel der Geldgier kann niemals größer sein kann als das Übel des Geldmangels. Wer darüber Näheres erfahren will, möge sich nur mal in bengalischen Dörfern umhören.

Daran freilich, dass the business of business nichts anderes als business ist, glaubt nach der Oligarchisierung des Geldes an den Finanzmärkten und nach dem Aufstieg des Staatskapitalismus in China niemand mehr. Der Eigennutz eines Investmentbankers mehrt nicht das Gemeinwohl. Und das Wettbewerbsprinzip des Kapitalismus diffundiert nicht die Staatsmacht in Peking. Was also ist schiefgelaufen mit der Idee der wirtschaftlichen Freiheit?

Der Aufstieg des Business-Class-Liberalismus

Eine Antwort darauf wüsste ausgerechnet Milton Friedman. Er hat 1976 kein Problem darin gesehen, der chilenischen Militärjunta „technischen wirtschaftlichen Rat zu geben“ – und damit nicht nur die materielle Not vieler Chilenen gelindert, sondern auch die Idee der unteilbaren Freiheit verraten. Seither sind wirtschaftliche und politische Freiheit keine zweieiigen Zwillinge mehr. Seither neigen „Liberale“ dazu, „der Wirtschaft“ Vorfahrt vor „der Politik“ zu gewähren. Echte Liberale wie Ralf Dahrendorf oder Karl-Hermann Flach hätten sich für solche Vereinseitigungen der Freiheitsidee geschämt. Ihr Liberalismus meinte den „Freiheitsdrang der Menschen“. Und ihr Wirtschaftsliberalismus meinte leistungsfördernden Wettbewerb innerhalb eines staatlichen Ordnungsrahmens – und keinen Business-Class-Liberalismus, der die Marktmacht von globalen Konzernen protegiert, die liberale Demokratie als Fessel des Marktes schmäht und sich vor autoritativen Staaten wie Singapur ihrer „wirtschaftlichen Freiheit“ wegen verneigt.

Das Verhältnis von Staat und Markt

Welche Auszeichnungen es für Ökonomen jenseits des Nobelpreises gibt
Michèle Tertilt Quelle: Presse
Die Top Five in Deutschland2. IZA-Preis für ArbeitsökonomikVergeben von: Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), BonnTurnus: jährlich, nächste Verleihung: Herbst 2013Preisgeld: 50.000 EuroAktueller Preisträger: Daniel Hamermesh, Wirtschaftsprofessor an der University of Texas at Austin und dem Londoner Royal Holloway College. Das 1998 gegründete IZA vergibt seinen Preis speziell für das Fachgebiet Arbeitsmarktökonomik. Er soll laut Satzung besondere wissenschaftliche Leistungen anerkennen und einen Anreiz bieten, drängende Fragen der Arbeitsmarktpolitik zu erforschen. Das IZA lobt seinen Preis zwar in Deutschland aus, betont aber die internationale Ausrichtung. Sieger einer deutschen Universität gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht. Dafür aber erreichten manche Preisträger später noch höhere Weihen: Dale Mortensen und Christopher Pissarides, die sich mit Suchkosten auf dem Arbeitsmarkt beschäftigen, erhielten 2005 den IZA-Preis - und fünf Jahre später den Ökonomie-Nobelpreis. Quelle: Presse
Die Top Five in Deutschland3. Bernhard-Harms-PreisVergeben von: Institut für Weltwirtschaft (IfW), KielTurnus: alle zwei Jahre, nächster Termin 2014Preisgeld: 25.000 Euro, gestiftet von der Förderungsgesellschaft des IfWAktueller Preisträger: Gene Grossman (Princeton University, Fachgebiet Außenhandelsökonomie)  Die nach IfW-Gründer Bernhard Harms benannte Auszeichnung gibt es bereits seit 1964, die Auswahl trifft ein eigenes Kuratorium. Geehrt wird eine Person, die "sich durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiet weltwirtschaftlicher Forschung ausgezeichnet hat oder die durch ihre Tätigkeit in der Wirtschaftspraxis einen herausragenden Beitrag zur Förderung weltwirtschaftlicher Beziehungen geleistet hat". Quelle: Presse
Die Top Five in Deutschland4. Weltwirtschaftlicher PreisVergeben von: Institut für Weltwirtschaft, Stadt Kiel, IHK Schleswig-HolsteinTurnus: jährlich, nächster Termin: 2014Preisgeld: undotiertAktuelle Preisträger: Gro Harlem Brundtland, Joseph Stiglitz, Mohammed Ibrahim Hier dürfen auch Nicht-Ökonomen hoffen, denn den weltwirtschaftlichen Preis des IfW gibt es gleich dreimal. Ausgezeichnet werden je ein Ökonom, ein Unternehmer und ein Politiker. Voraussetzung: Sie haben dazu beigetragen, "die großen wirtschaftlichen Herausforderungen durch kreative Problemlösungen zu bewältigen." Quelle: dpa
Die Top Five in Deutschland5. Deutsche Bank Prize in Financial EconomicsVergeben von: Centre for Financial Studies der Universität Frankfurt, Stiftungsfonds Deutsche BankTurnus: alle zwei Jahre, nächster Termin: voraussichtlich September 2015Preisgeld: 50.000 DollarAktueller Preisträger: Raghuram Rajan (University of Chicago, Zentralbankchef von Indien) Dieser Preis ehrt international anerkannte Forscher, deren Arbeit erheblichen Einfluss auf die Finanzwissenschaft hatte. Der Preisträger muss bahnbrechende Fortschritte in der theoretischen und praktischen Wirtschaftsforschung erzielt haben, so die Ausschreibung. 4000 Professoren weltweit können Kandidaten vorschlagen, eine Jury stimmt über den Sieger ab. Die Organisatoren haben den Ehrgeiz, ihren Preis zu der nach dem Nobelpreis wichtigsten Auszeichnung für Ökonomen zu machen. Zur Preisverleihung findet stets ein großes wissenschaftliches Symposium statt. Quelle: Presse
Die Top Five international1. John Bates Clark MedalVergeben von: American Economic Association (AEA)Turnus: jährlich, nächster Termin: Frühjahr 2014Preisgeld: undotiert, Verleihung einer MedailleAktueller Preisträger: Raj Chetty (Harvard University) Ihr Spitzname ist "Baby Nobel": Die seit 1947 vergebene John Bates Clark Medal gilt nach dem Nobelpreis als prestigeträchtigste Auszeichnung für Ökonomen - und dies, obwohl nur Wirtschaftswissenschaftler unter 40 Jahre in die Auswahl kommen. Potenzielle Preisträger müssen in den USA forschen (es können also auch Ausländer gewinnen) und "einen signifikanten Beitrag zum ökonomischen Denken und Wissen" geleistet haben. Ein Nachwuchspreis also, aber einer auf höchstem wissenschaftlichen Niveau: Über ein Drittel der bisherigen Preisträger erhielt später den Nobelpreis, zuletzt Paul Krugman (2008). Unter den Medaillenbesitzern finden sich so illustre Namen wie Paul Samuelson, Milton Friedman und Robert Solow; auch WirtschaftsWoche-Kolumnist Martin Feldstein hat die Medaille im Schrank. Quelle: Presse
Die Top Five international2. Yrjö-Jahnsson AwardVergeben von: Yrjö-Jahnsson FoundationTurnus: alle zwei Jahre, nächste Verleihung: 2015.Preisgeld: 18.000 EuroAktueller Preisträger: Hélène Rey, Thomas Piketty Der Yrjö-Jahnsson Preis gilt als renommiertester europäischer Wirtschaftspreis. Er wird an einen europäischen Ökonomen unter 45 Jahren verliehen, der einen bedeutenden Beitrag zur theoretischen oder angewandten ökonomischen Forschung in Europa geleistet hat. Den Preis vergibt die Yrjö Jahnsson Foundation  seit 1993. Nominiert werden die Gewinner von Mitgliedern der European Economic Association. 2011 konnte der Deutsche Armin Falk von der Universität Bonn den begehrten Preis gewinnen. Quelle: Presse

Was dem Business-Class-Liberalismus vor allem fehlt, ist ein historisches Verständnis des Verhältnisses von Staat und Markt. Denn „Markt“ – das war ja bis weit ins 17. Jahrhundert hinein ganz buchstäblich ein Ort der Verteilungsgerechtigkeit: Der reibungslose Tausch, die Vermeidung des Diebstahls, die Abwesenheit von Betrug mussten damals noch sichergestellt und durchgesetzt werden. Erst im 18. Jahrhundert machte man die wundervolle Entdeckung, dass der Markt der gesetzlichen Beaufsichtigung nur in sehr geringem Maße bedarf, weil er Betrüger auf lange Sicht aussortiert – und weil sich an ihm natürliche, wahre Preise bilden, die um den „echten“ Wert eines Produktes herum schwanken. Kurzum, die wirtschaftliche Freiheit fällt der Welt nicht als Geschenk der ökonomischen Theorie in den Schoss. Sie wird gefordert, gefördert, ermöglicht und eingeräumt; sie wird kontrolliert, regiert und endlich protegiert von einem liberalen Staat, der Gefallen an seiner möglichst unauffälligen Rolle als Spielleiter des Marktgeschehens findet. Das moderne Ergebnis dieser Regierungspraxis heißt Ordnungspolitik. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Regierende und Regierte gleichermaßen davon überzeugt sind, dass das Geschehenlassen die Leistung marktwirtschaftlicher Prozesse steigert, solange ein gesundes Kräftemessen stattfindet und quicklebendiges Geld das Spielgeschehen beschleunigt.

In den vergangenen drei, vier Jahrzehnten ist diese Ordnungspolitik vor die Hunde gegangen – und zwar nicht, weil ihre erklärten Feinde sich an ihr versündigt hätten, sondern ihre falschen Freunde, die Business-Class-Liberalen. Sie haben die funktionale Trennung zwischen Staat und Markt paradoxerweise aufgehoben und beide Sphären unheilvoll miteinander verklammert. Die Ur-Ursache dafür ist die Wachstumsdelle der Industrienationen in den Sechzigerjahren und die Kreditexplosion nach Aufgabe des Bretton-Woods-Systems 1971/1973: Seither verpflichten sich Finanzmärkte, Notenbanken und Staaten wechselseitig, ein Wachstum aufrechtzuerhalten, das mit realwirtschaftlichen Mitteln nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Die Notenbanken erfüllen ihre Aufgabe, indem sie unendlich viel Geld schöpfen. Die Finanzmärkte, indem sie das Kapital nicht mehr um Güter kreisen lassen, sondern nur noch um sich selbst. Und die Staaten, indem sie Notenbanken und Finanzmärkten die Lizenz zur fortwährenden Geldproduktion erteilen, um ihren sozialpolitisch verwöhnten Bevölkerungen die Folgen der Wachstumskrise zu ersparen. Seither ist the business of business nicht mehr nur in autoritativen Staaten, sondern auch in liberalen Demokratien vor allem Politik. Seither ist der Preis des Geldes aus den Fugen, der Wettbewerb verzerrt, der Marktmechanismus gestört. Seither steigt der Wert von börsennotierten Unternehmen nur noch deswegen, weil Politik und Notenbanken die Zinsen manipulieren, längst überfällige Markt-Korrekturen verhindern und die Krise durch fortgesetzte Eingriffe zugleich vertagen und verschärfen.

Wie also lässt sich wirtschaftliche Freiheit wieder gewinnen? Zunächst einmal: durch die radikale Entklammerung von Markt und Staat – und durch die funktionale Stärkung beider Sphären. Es geht einerseits darum, den Staat als recht- und rahmensetzende Gewalt zu rehabilitieren: durch die Revision seines Selbstverständnisses als Deregulierungsagentur zur Förderung einer Finanzoligarchie. Und es geht andererseits darum, den Markt zu rehabilitieren: durch die Revision seines Daseinszwecks als Kreditbroker für klamme Staaten. Nur geschützte freie Märkte, die Risiken bearbeiten statt sie zerstückelt und verbrieft hinter einem Vorhang der Verantwortungslosigkeit zum Verschwinden zu bringen, sind verlässliche Lieferanten von Preisinformationen. Und nur Staaten, die dafür sorgen, dass Märkte unabhängig von geldpolitischen Einflüssen ihre Aufgabe erfüllen können, schlecht wirtschaftende Unternehmen ihrer überfälligen Insolvenz auszuliefern, erhalten sich die Freiheit, die Finanzmärkte vor sich selbst zu schützen.

Der Kapitalismus kennt keine Sozialpflichtigkeit

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Der Kapitalismus benötigt keine moralische Anreicherung, sondern rechtliche und institutionelle Absicherung. Wall Street und Bankfurt sind keine Orte der „Tyrannei“, in denen das Gesetz der Gier gilt; sie benötigen nur Vorschriften, die Geldinstituten ein Fünftel Eigenkapital für ihre Kreditgeschäfte abverlangt. Das Geld, das sich ein Bauunternehmer bei der Volksbank leiht, bedarf keiner ethischen Fundierung; es reicht, dass er Maurern eine Beschäftigung bietet und neue Schulen entstehen. Unser Wirtschaftssystem ist nicht „an der Wurzel ungerecht“, sondern eine glänzend geölte Zivilisationsmaschine, die Milliarden Menschen verheißt, ihrer Armut zu entkommen. Religiöser Fanatismus (Afghanistan, Iran), Korruption (in vielen Ländern Afrikas) politische Zentralsteuerung (Peking, Moskau, Singapur...) und Eigentumskonzentration (westliche Staats-Finanzmarkt-Komplexe) sind ungerecht – nicht „die Wirtschaft“, von der schon Max Weber meinte, sie sei die „friedliche Ausübung von Verfügungsgewalt“. Tatsächlich benötigt der Kapitalismus nur wenige ordnungspolitische Prinzipien – Risiko und Haftung gehören zusammen, Kredite haben ihren Preis, Schulden müssen zurückgezahlt werden, Kartelle gehören zerschlagen –, um weitestgehend funktionstüchtig zu sein.

Sicher, der Kapitalismus hat keine Seele und kennt keine Sozialpflichtigkeit. Geld will in ihm angelegt sein und investiert werden, weil es nie das ist, was es ist, sondern immer sein mögliches Mehr: Produkt, Potenz und Projekt seiner selbst. Die so populäre Formel vom Geld, das der Wirtschaft (dem Menschen) zu dienen habe und nicht die Wirtschaft (der Mensch) dem Geld, ist daher eine zwar hübsche, aber höchst irreführende Floskel sozial bewegter Rhetoren. The business of business is business – wer das als Unternehmer nicht begreift, kann sein Geschäft bald schließen.

Eben deshalb sollten wir gar nicht erst den Versuch unternehmen, das Vermehrungsinteresse des Kapitals zu stören. Stattdessen kommt es darauf an, dem Kapital einerseits seine Grenzen aufzuzeigen und ihm andererseits neue Zugriffsmöglichkeiten zu eröffnen: jenseits der rettungslos bankrotten Staatsfinanzmärkte. Um es mit Marx zu sagen: Nachdem wir geglaubt haben, wir könnten die Ware aus seiner ursprünglichen Kapitalismusgleichung (G-W-G’) streichen, indem wir aus Geld einfach mehr Geld machen (G-G’), wird unternehmerische Freiheit in Zukunft bedeuten, den Bereich der „Waren“ um Allmendegüter zu vergrößern, um die das Geld kreisen kann: G-W’-G’. Denn wenn Wirtschaften heißt, sich mit der Herstellung und Distribution von Gütern unter den Bedingungen der Knappheit zu beschäftigten, dann konvergieren Ökonomie und Ökologie, sobald die Grundbedingungen des Wirtschaftens selbst knapp werden: die Bodenschätze das Öl, das saubere Wasser, die frische Luft. Dann reift rund um den Globus die Einsicht, die Erde selbst sei der „Menschheit“ Eigentum – und nicht nur der Menschheit hier und heute, sondern auch der Menschheit, die die Erde von der Gegenwartsgeneration erben wird. Dadurch gewinnen nicht zuletzt die besitzindividualistisch trivialisierten Eigentums- und Freiheitsbegriffe der Business-Class-Liberalen eine neue Qualität: Das dem Eigentum innewohnende Prinzip der Eingrenzung und Aneignung wird durch das Prinzip der Sorge und Verantwortung erweitert. Und Freiheit nicht mehr als Lizenz zum Sich-gehen-Lassen verstanden, sondern mit dem kanadischen Philosophen Charles Taylor als „Praxis steuernder Kontrolle“, als „Fähigkeit, die wir zu verwirklichen haben“.

The business of business is business?

Freiheit als Fähigkeit, verantwortungsvoll mit ihr umzugehen? Warum nicht? Seit der Kapitalismus Arbeiter zu Konsumenten emanzipiert hat, kann sich kein Unternehmen mehr darauf beschränken, Profite zu erzielen. The business of business is business? Von wegen. Firmen stellen ganze Garnisonen von Geisteswissenschaftlern ein, um ihren Produkten einen grünen, sozialen und nachhaltigen Anstrich zu geben. Entsprechend heißt unternehmerische Freiheit heute: sein Wirtschaften den Knappheitsverhältnissen anpassen, das Prinzip des Eigentums global und generationenübergreifend denken und das Prinzip der Sorge auf die Spitze treiben – im eigenen Interesse. Und tatsächlich, es beginnt zu funktionieren: Das, was dem Zugriff des Geldes bisher entzogen war und in keiner Rechnung der Ökonomen aufgetaucht ist, das „Umsonst“ der Sonne, der Luft und des Wassers, das „Billige“ der afrikanischen Ressourcen und der asiatischen Lohnarbeiter – das alles gewinnt seit einigen Jahren an Wert und steigert seinen Preis.

Forum der Freiheit

Plötzlich interessiert sich das Kapital für alle globalen Knappheiten und für die Nebenkosten des wirtschaftlichen Wachstums. Plötzlich entschädigt es für die Benutzung der Natur. Plötzlich bearbeitet es den Klimawandel. Plötzlich prämiert es einen schonenden Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt. Dabei erweist sich ausgerechnet das altkatholische Prinzip des Ablasshandels als hocheffizientes Instrument des modernen Wirtschaftens: Es nimmt die Internalisierung externer Kosten beim Wort. Das Gewissen lenkt unseren Blick auf afrikanische Lehrer, die in Berliner Biergärten Teller spülen, und auf Hühner, die in enge Käfige gepfercht werden – und es drängt Unternehmen, für einen Ausgleich von Eigentümer-, Mitarbeiter- und Kundeninteresse zu sorgen.

Kalter Zugriff auf zunehmend knappe Güter

Eben dafür aber: für den kalten Zugriff von Kapital auf knappe Güter unter dem Dach einer Ordnungspolitik, die Recht konsequent (durch)setzt; für die selbstinteressierte Ächtung wirtschaftlicher Praktiken und politischer Regime, die Macht missbrauchen; für einen Kapitalismus, der es mit emanzipierten Konsumenten zu tun hat – eben dafür braucht es auch in Zukunft „unternehmerische Freiheit“.

Damit the business of business auch künftig ein ganz anderes business ist und bleiben kann.

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