
Auf die europäischen Großbanken kommt 2016 erneut ein Stresstest zu. In den ersten drei Monaten des kommenden Jahres will die EU-Bankenregulierungsbehörde EBA die Szenarien entwerfen, unter denen die Banken ihre Belastungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen, wie sie ankündigte. Die Ergebnisse sollen im dritten Quartal vorliegen.
Wie bei vorausgegangenen Stresstests will die EBA Einzelergebnisse für alle teilnehmenden Institute veröffentlichen. Das sehen einige Bankenaufseher aber kritisch, weil sie dann keine Extremsituationen testen könnten, ohne mit dem Ergebnis Panik an den Märkten auszulösen.
Diese Banken sind beim Stresstest durchgefallen
Harte Kernkapitalquote heute: 10,2 Prozent. Kapitalbedarf: 2,11 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 9,4 Prozent. Kapitalbedarf: 0,22 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 7,3 Prozent. Kapitalbedarf: 0,17 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 10,6 Prozent. Kapitalbedarf: 1,76 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 7,6 Prozent. Kapitalbedarf: 0,18 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 10,7 Prozent. Kapitalbedarf: 0,93 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 12,2 Prozent. Kapitalbedarf: 1,15 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 5,2 Prozent. Kapitalbedarf: 0,81 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 19,6 Prozent. Kapitalbedarf: 0,03 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 16,1 Prozent. Kapitalbedarf: 0,03 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 16,4 Prozent. Kapitalbedarf: 0,34 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 13,1 Prozent. Kapitalbedarf: 0,85 Milliarden Euro.
Harte Kernkapitalquote heute: 11,5 Prozent. Kapitalbedarf: 0,86 Milliarden Euro.
Der Stresstest findet in allen 28 EU-Staaten statt. Für die Banken in der Euro-Zone wird es der erste sein, nachdem die EZB die Aufsicht übernommen hat. Die EBA versprach, den Teilnehmern anders als beim letzten Mal Doppelarbeit möglichst zu ersparen. Der Stresstest und die jährliche routinemäßige Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden solle 2016 enger aufeinander abgestimmt werden.
Zuletzt hatten sich die Geldhäuser 2014 auf Herz und Nieren prüfen lassen müssen. In diesem Jahr verzichtete die EBA auf einen Stresstest. Für 109 große Institute aus den 28 EU-Staaten will die Behörde aber zum Ende des Jahres eine Fülle von Daten veröffentlichen.
Dabei geht es etwa um deren Kapitalausstattung, die Risiken in ihren Bilanzen und in ihren Kreditbüchern, und deren Entwicklung von Ende 2014 bis Mitte 2015. Aus Deutschland sind die 20 Banken mit von der Partie, die seit acht Monaten auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt werden - von der Deutschen Bank bis zur Hamburger Sparkasse.
Für die Banken soll diese "Transparenz-Übung" weniger aufwendig sein als ein Stresstest. Denn die Aufseher ziehen die Daten zum größten Teil aus dem Material, das die EZB und die Aufsichtsbehörden in den Nicht-Euro-Staaten ohnehin von ihren Banken regelmäßig fordern. Nur in Einzelfällen seien Nachfragen zu erwarten.
Für die vier griechischen Großbanken plant die EZB schon im Herbst 2015 eine eingehende Überprüfung ihrer Bilanzen. Danach soll entschieden werden, welche von ihnen überlebensfähig sind.