Die Inflation in der Euro-Zone ist im Februar stärker gefallen als zunächst geschätzt. Die Teuerungsrate sank auf 1,1 Prozent. Damit korrigierte das Statistikamt Eurostat am Freitag eine frühere Schätzung nach unten, die 1,2 Prozent ergeben hatte. Im Januar lag die Inflation bei 1,3 Prozent. Mit dem dritten Rückgang in Folge ist die Teuerungsrate so niedrig wie seit über einem Jahr nicht mehr und entfernt sich damit weiter vom Ziel der Europäischen Zentralbank. Diese strebt als optimalen Wert für die Wirtschaft knapp zwei Prozent an.
Energie verteuerte sich im Februar nur noch um 2,1 Prozent, nachdem es ein Jahr zuvor noch um mehr als neun Prozent nach oben gegangen war. Unverarbeitete Lebensmittel verbilligten sich sogar, und zwar um 0,9 Prozent.
Die EZB sieht sich wegen der niedrigen Inflation mit ihrer ultra-lockeren Geldpolitik noch nicht am Ziel. EZB-Chef Mario Draghi sagte jüngst, er sei zwar zuversichtlicher, dass man sich mit der Zeit dem Zielwert von knapp zwei Prozent annähern werde. Es brauche aber weitere Hinweise, dass die Entwicklung in die richtige Richtung gehe. Die Währungshüter wagten vergangene Woche lediglich einen Mini-Schritt in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik. Sie strichen aus ihrem Ausblick die Option, das auf 2,55 Billionen Euro angelegte Anleihen-Kaufprogramm nötigenfalls erneut auszuweiten. Volkswirte gehen davon aus, dass die EZB die umstrittenen Transaktionen Ende 2018 auslaufen lassen wird.
von Reuters