Export und Produktion rückläufig Der deutschen Wirtschaft geht die Puste aus

Die Krise in der Euro-Zone macht Deutschland zu schaffen. Nach einem starken Mai muss der deutsche Außenhandel im Juni einen Rückschlag hinnehmen. Auch die Produktion der Industrie geht zurück.

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Die Top-Exporteure der Welt
The Royal Navy's Triton Warship Demonstrator (L) is moored next to HMS Belfast at London's Tower Bridge Quelle: REUTERS
A view of the new shiny spheres of the Atomium in Brussels Quelle: AP
The ancient Colosseum is seen during an heavy snowfalls Quelle: Reuters
Südkoreanische Flagge Quelle: dpa
Amsterdam's canals Quelle: dapd
A motorcyclist makes his way in the traffic jam on the Champs Elysee avenue Quelle: AP
A woman looks through products at a drug store in Tokyo Quelle: REUTERS

Sinkende Exporte, fallende Produktion, rückläufige Aufträge: Die deutsche Wirtschaft spürt wegen der Schuldenkrise und der Rezession in vielen Euro-Ländern immer stärkeren Gegenwind. Wegen der Serie schlechter Konjunkturdaten im Juni gehen Ökonomen davon aus, dass sich das Wachstum im zweiten Quartal mehr als halbiert hat. Im Sommer könnte das Bruttoinlandsprodukt in Europas größter Volkswirtschaft sogar fallen.

Die Exporteure verkauften wegen der sinkenden Nachfrage aus der kriselnden Euro-Zone 1,5 Prozent weniger ins Ausland als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Das war der zweite Rückgang in diesem Jahr. Im Mai hatte es noch ein kräftiges Plus von 4,2 Prozent gegeben.

„Der Schlamassel in der Euro-Zone macht unseren Unternehmen zu schaffen“, sagte der Experte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ilja Nothnagel. „Das können die robusten Geschäfte mit den Schwellenländern nicht ausgleichen.“

Exportverband senkt Prognose

Die Unternehmen drosselten wegen der schrumpfenden Nachfrage ihre Produktion. Sie stellten 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat. Im zweiten Quartal sank die Produktion damit um 0,2 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn. Rasche Besserung ist nicht in Sicht: Die Industrie sammelte im Juni 1,7 Prozent weniger Aufträge ein. Die Bestellungen fielen damit so stark wie seit November 2011 nicht mehr.

Der Exportverband BGA senkte auch deshalb seine Prognose für 2012. Ihr Präsident Anton Börner rechnet nur noch mit einem Wachstum von gut vier Prozent. Bislang wurde ein Plus von mindestens sechs Prozent erwartet, doch bereitet die Entwicklung in Europa große Sorgen. „So sanken die Auftragseingänge aus der Euro-Zone jüngst um knapp 20 Prozent“, begründete Börner. Dafür laufe es in den USA und den Schwellenländern recht gut.

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