EZB Anleihenkäufe auch nach März wahrscheinlich

Das Anleihenkaufprogramm soll nach dem Willen der EZB auch nach März 2017 fortgeführt werden. Änderungen sollen dazu beitragen, dass genügend Anleihen zum Aufkauf bereitstehen. Das beträfe dann auch deutsche Staatstitel.

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Der EZB-Chef hat bereits vergangene Woche eine Verlängerung des Programms in Aussicht gestellt. Quelle: AP

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert Insidern zufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Verlängerung ihrer großangelegten Anleihenkäufe zu. Dabei würden aller Voraussicht nach auch Stellschrauben des billionenschweren Programms geändert, um sicher zu stellen, dass die Währungshüter auch weiterhin genügend Anleihen zum Aufkauf finden, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zuletzt waren viele Bundesanleihen und auch niederländische Staatstitel wegen zu niedriger Renditen für die Währungshüter nicht mehr kaufbar. Einen konkreten Vorschlag gebe es aber derzeit noch nicht, sagten die Insider. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

EZB-Chef Mario Draghi hatte vergangenen Donnerstag die Tür für die Fortführung der in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe über den März 2017 hinaus weit offengehalten. Bisher sollen die Transaktionen im Volumen von derzeit monatlich rund 80 Milliarden Euro mindestens bis dahin laufen. Im EZB-Rat wurde zwar bislang noch nicht über Dauer oder über ein Drosseln der Transaktionen gesprochen. Die Notenbank will aber das sehr erhebliche Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung beibehalten, was zur Erreichung ihres Inflationsziels von knapp zwei Prozent notwendig sei, wie Draghi nach der Zinssitzung sagte. Ein abruptes Ende der Anleihenkäufe hatte der EZB-Präsident zudem als unwahrscheinlich bezeichnet.

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