EZB-Chef vor dem Europaparlament Draghi warnt vor Rückwärtsrolle bei Bankenregulierung

Der neue US-Präsident Donald Trump will wichtige Finanzreformen zurückdrehen. EZB-Chef Draghi dagegen hält eine eine schwächere Regulierung der Banken für gefährlich - vor allem in Zeiten des billigen Geldes.

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EZB-Chef Mario Draghi hat eine Abkehr von der Bankenregulierung für keine gute Idee. Quelle: AFP

Brüssel Auf Fragen zum neuen US-Präsidenten Donald Trump, reagiert EZB-Präsident bislang sehr zurückhaltend. Auch bei seinem Auftritt vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel am Montag ließ er sich kaum aus der Reserve locken. „Wir müssen sehen, was die Amerikaner machen wollen, sagt er zum Beispiel. Eine Ausnahme gab es jedoch, wo Draghi deutlich wurde: Eine schwächere Regulierung der Finanzbranche hält er für keine gute Idee. „Das Letzte, was wir im Augenblick brauchen, ist eine Lockerung der Regulierung,“ sagte er. Die Vorstellung, dass sich die Situation vor der Finanzkrise wiederholen könne, sei sehr beunruhigend.

Eine lockere Geldpolitik und schwache Regulierung sei genau jene Kombination, die zur Finanzkrise geführt habe. „Ich sehe keinen Grund das Regulierungsniveau zu lockern,“ so Draghi.

US-Präsident Donald Trump hatte jüngst einen Erlass unterzeichnet, wonach die Wall-Street-Reformen (Dodd-Frank-Gesetz) überprüft werden sollen. Das Gesetz von 2010 war als zentrale Konsequenz aus der Finanzkrise von 2008 aufgelegt worden. Damals wurden Banken weltweit mit Hilfe von Steuermilliarden und Liquiditätsgarantien vor dem Kollaps gerettet.

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