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EZB-Chefvolkswirt Praet findet Deutschland zu exportabhängig

Daten des Ifo-Instituts zufolge wird Deutschland in diesem Jahr China überholen – in punkto Exportüberschuss. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet ist nicht der Einzige, der vor den Folgen warnt. Er sieht aber auch eine Chance.

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Deutschlands Exportüberschuss beschäftigt auch die EZB. Der Belgier Peter Praet (Archivfoto vom 15.09.2010) fordert Gegenmaßnahmen. Quelle: dpa

Frankfurt EZB-Chefvolkswirt Peter Praet fordert Deutschland auf, das günstige ökonomische Umfeld zu nutzen und die Inlandsnachfrage anzukurbeln. Der enorme Exportüberschuss betrage fast neun Prozent der Wirtschaftsleistung, sagte der oberste Ökonom der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Dienstag verbreiteten Interview mit der französischen Zeitung "L'Opinion".

Die deutsche Volkswirtschaft sei zu stark abhängig von der externen Nachfrage. Deutschland müsse nun Reformen durchsetzen und den Binnenmarkt voranbringen. Dies könne über höhere Löhne, eine Erhöhung der Investitionen oder eine Senkung der Steuerlast geschehen. Das gute Umfeld biete eine einmalige Gelegenheit, sagte Praet.

Deutschland wird nach Berechnungen des Ifo-Instituts China in diesem Jahr als Land mit dem weltweit größten Exportüberschuss ablösen. Die EU-Kommission rügt die Bundesregierung bereits regelmäßig und empfiehlt ihr, mehr zu investieren und so die Nachfrage im Inland zu stärken, wodurch der Überschuss schrumpfen würde.

Das US-Finanzministerium prangert die deutschen Überschüsse als Risiko für die weltweite Finanzstabilität an. Das Hauptargument lautet: Länder mit hohen Überschüssen tragen dazu bei, dass andere Staaten sich hoch verschulden, um ihre Importe zu finanzieren.

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