
Frankreich kommt beim Abbau seines Haushaltsdefizits schneller voran als erwartet. Finanzminister Michel Sapin äußerte sich daher am Donnerstag optimistisch, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone in diesem Jahr ein höheres Wachstum schafft als das bislang angepeilte Plus von einem Prozent.
Die Regierung geht für 2015 mittlerweile von einer Neuverschuldung von 3,8 statt 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, wie der Minister sagte. 2014 belief sich das Defizit auf 4,0 Prozent, wie Daten des Statistikamtes INSEE zeigen. Das sind 0,4 Punkte weniger als ursprünglich errechnet.





"Die Regierung ist absolut zuversichtlich, dass sie 2017 ihr Staatsdefizit unter drei Prozent bringen und zur Erholung der Wirtschaft beitragen kann", betonte Sapin. "Ein Defizit, das niedriger ist als erwartet, schafft Vertrauen", sagte er dem Fernsehsender iTELE.
Die Europäische Union (EU) hatte unlängst Frankreich zwei Jahre mehr Zeit eingeräumt, um die vorgeschriebene Obergrenze von drei Prozent zu erreichen. Damit verlängerte die EU die Frist seit 2009 zum dritten Mal, verlangte aber zugleich von der Regierung, ihre Reform- und Sparanstrengungen zu verstärken.