Geldpolitik EZB-Direktor sieht Zinswende näher kommen

Noch sei es zwar zu früh, über ein Ende der lockeren Geldpolitik zu sprechen, so EZB-Direktor Yves Mersch. Doch der Zeitpunkt rücke näher, an dem über eine Änderung der Strategie gesprochen werden könne.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert nach Worten von EZB-Direktor Yves Mersch auf eine Abkehr von ihrer ultralockeren Zinspolitik zu. „Wir sind wahrscheinlich nicht mehr weit von dem Zeitpunkt entfernt, an dem wir eine solche Aussage machen können“, sagte Mersch am Donnerstag auf einer Investmentveranstaltung in Frankfurt.

Auf der nächsten Zinssitzung der Notenbank werde besprochen, ob ein langsames Zurückfahren der Anleihenkäufe angebracht sei. Im Augenblick sei dies aber „in Anbetracht der Fragilität des europäischen Wachstumspfades noch leicht verfrüht“. Man könne großen Schaden anrichten, wenn man zu früh zu stark reagiere.

„Wie Sie gesehen haben, hat sich auch die amerikanische Zentralbank sehr behutsam an eine Normalisierung herangetastet“, sagte Mersch. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde dies ebenfalls mit der gebotenen Behutsamkeit tun.

Mersch betonte zugleich, dass die inzwischen auf 1,74 Billionen Euro angelegten Anleihenkäufe nicht von Dauer seien. „Sie sind als temporäre Maßnahmen eingesetzt worden und müssen daher so bald wie möglich wieder zurückgefahren werden.“ Angesichts der Volumina der Kaufprogramme werde dafür allerdings einige Zeit erforderlich sein.

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