Geldpolitik EZB-Vize – Neues Werkzeug darf Inflationsbekämpfung nicht stören

Eine der größten Sorgen der Europäischen Zentralbank ist die Ausweitung des Renditeabstands zwischen den Euro-Ländern. Ein neues Werkzeug soll Abhilfe schaffen.

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Der EZB-Vizepräsident sprach am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Spanien. Quelle: dpa

Das geplante neue Instrument der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen höhere Zinsen für Staatsanleihen einiger Euro-Länder darf nach den Worten von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nicht den Kampf gegen die Inflation beinträchtigen. „Fragmentierungsinstrumente sollten nicht mit dem allgemeinen geldpolitischen Ansatz kollidieren, der sich auf die Bekämpfung der Inflation konzentrieren sollte“, sagte de Guindos am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Spanien.

Die EZB will einer „ungerechtfertigten“ Ausweitung des Renditeabstands - des sogenannten Spreads - zwischen den Schuldenpapieren der Kernländer der Euro-Zone und der Peripherie entgegenwirken. In den vergangenen Wochen waren diese bereits stark auseinandergelaufen. Für Papiere aus Ländern wie Italien verlangen Investoren Risikoaufschläge, was die Staatshaushalte in Rom und anderswo belasten dürfte. Diese Fragmentierung gehöre zu den größten Sorgen der EZB, sagte de Guindos. Deshalb habe sie sich dazu verpflichtet, diese zu bekämpfen. Einzelheiten dazu seien aber noch nicht im EZB-Rat besprochen worden.

Vergangene Woche hielt der Rat dazu eine Sondersitzung ab. Dabei wurde unter anderem beschlossen, schnell ein neues Werkzeug bereitzustellen, um schuldengeplagten Euro-Ländern gezielt unter die Arme zu greifen. Dabei dürfte es sich wahrscheinlich um ein neuartiges Anleihenkaufprogramm handeln. Ziel ist, eine unerwünschte Ausweitung der Spreads zu bekämpfen, was die EZB zumeist als „Fragmentierung“ bezeichnet.

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