Geldspritze der EZB Banken langen überraschend kräftig zu

Die Europäische Zentralbank vergibt 233 Milliarden Euro an frischer Liquidität. Experten hatten mit deutlich kleineren Langfrist-Darlehen für die Geldhäuser gerechnet. Vorerst soll es die letzte Geldsalve dieser Art sein.

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Laut Präsident Mario Draghi sind weitere Geldsalven erst einmal nicht vorgesehen. Quelle: dpa

Frankfurt Geldhäuser haben sich von der Europäische Zentralbank (EZB) in einem vorerst letzten Geschäft dieser Art neue supergünstige Langfrist-Darlehen in überraschend hohem Volumen gesichert. Die EZB teilte in ihrer vierten und damit abschließenden längerfristigen Liquiditätsspritze den Instituten 233,47 Milliarden Euro zu, wie die Euro-Wächter am Donnerstag mitteilten.

Nach einer Reuters-Umfrage hatten Experten im Mittel mit einer Größenordnung von 125 Milliarden Euro gerechnet. Die Spanne reichte von 50 bis 300 Milliarden Euro. Laut EZB-Präsident Mario Draghi sind weitere Geldsalven dieser Art erst einmal nicht vorgesehen. Die neuen Darlehen werden am 24. März 2021 fällig.

Die großen Geldspritzen, die im Fachjargon „TLTRO II“ genannt werden, wurden im März 2016 beschlossen. Sie sind Teil des umfassenden Maßnahmenbündels, mit dem die EZB die Konjunktur ankurbeln und für mehr Inflation sorgen will. Die Geschäftsbanken erhalten die Geldsalven zum Nulltarif, denn bei ihnen wird der bei 0,0 Prozent liegende Leitzins veranschlagt. Den Instituten winkt zudem eine Prämie von bis zu 0,4 Prozent, sollten sie nachweisen, dass sie mehr Kredite an die Wirtschaft vergeben.

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