GfK Stimmung der Verbraucher trübt sich ein

Die europäischen Verbraucher blicken skeptischer in die Zukunft. Eine zunehmend als unsicher empfundene Weltlage schürt die Angst vor dem Abschwung.

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Gute Aussichten für die deutsche Wirtschaft
Eine Euro-Münze Quelle: dpa
Container werden auf Lastwagen geladen Quelle: dpa
Eine geöffnete Kasse Quelle: dpa
Ein Sparschwein und Cent-Münzen auf einem Sparbuch Quelle: dpa
Eine Baustelle Quelle: dpa
Ölpumpen Quelle: dpa
Jemand mit einem Schweißbrennner Quelle: dpa

Flüchtlingskrise, Terrorgefahr und ein drohender Brexit verderben den europäischen Verbrauchern die Stimmung. Das Konsumklima hat sich im ersten Quartal 2016 in Europa verschlechtert, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang sei mit 3,2 Punkten auf 9 Zähler zwar noch moderat ausgefallen, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Dennoch spiegele sich die Furcht der Verbraucher wider, dass die Wirtschaft insgesamt abkühlen werde. Die GfK befragt zu der Studie im Auftrag der EU monatlich 40 000 Personen in 28 EU-Ländern.

Vor allem der Gegenwind für Exportländer durch die wirtschaftliche Schwäche einiger Schwellenländer sowie der Syrienkrieg als anhaltende Ursache für die Flüchtlingskrise zogen das Stimmungsbarometer nach unten. Besonders mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung und die Einkommenserwartung habe sich die Stimmung schwächer entwickelt, hieß es. Dabei verunsicherten möglicherweise auch die Terrorgefahr in Europa und der mögliche EU-Austritt Großbritanniens die Verbraucher. In den verausgegangenen fünf Quartalen war der Indikator vier Mal gestiegen.

Vor allem in Griechenland stürzte die Verbraucherstimmung in den Keller. Die Konjunkturerwartung sank auf den niedrigsten Stand seit April 2012. Streiks in größerem Ausmaß sowie die erneuten Reformversuche der Regierung drückten neben der Zuspitzung der Flüchtlingskrise dort auf die Stimmung.

Auch Spanien, Italien und die Niederlande hatten teils große Rückgänge bei der Konjunkturerwartung zu verbuchen. In Italien spiele möglicherweise auch die Flüchtlingskrise eine Rolle. „Gerade jetzt, wo die Balkanroute zu ist, rückt Italien wieder verstärkt in den Fokus“, kommentierte Bürkl.

In Ländern wie Frankreich oder Großbritannien spielten dagegen eher innenpolitische Gründe eine Rolle. Viele britische Verbraucher befürchteten offenbar negative Folgen für die heimische Wirtschaft, sollte die Abstimmung im Juni über einen möglichen Ausstieg des Landes aus der EU zum sogenannten Brexit führen. Die Franzosen gehen von sinkenden Löhnen und Gehältern aus. In Deutschland stagnierte im ersten Quartal die Konjunkturerwartung - trotz der guten wirtschaftlichen Lage im Land. Denn die Bundesbürger gehen weiter von deutlich steigenden Löhnen und Gehältern in diesem Jahr aus. Auch die Anschaffungsneigung ist nach wie vor sehr hoch.

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