Global Wealth Report Börsenboom sorgt für stärksten Anstieg von Geldvermögen seit 2005

Für die elfte Ausgabe ihres „Global Wealth Report“ hat die Allianz Daten zu Geldvermögen und Verschuldung privater Haushalte in 57 Staaten zusammengetragen. Berücksichtigt wurden Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien. Quelle: dpa

Durch den Boom am Aktienmarkt 2019 ist das Vermögen der Menschen stark gestiegen. Laut dem Global Wealth Report der Allianz habe sich weltweit das Bruttogeldvermögen der privaten Haushalte auf 192 Billionen Euro erhöht.

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Boomende Aktienmärkte haben 2019 das Vermögen der Menschen rund um den Globus nach Berechnungen der Allianz in Summe kräftig steigen lassen. Weltweit habe das Bruttogeldvermögen der privaten Haushalte zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 192 Billionen Euro zugelegt, teilte der Versicherungskonzern am Mittwoch mit. Dies sei das stärkste Wachstum seit dem Jahr 2005 gewesen. Allerdings: Die Kluft zwischen reichen und armen Ländern hat sich den Angaben zufolge wieder vergrößert, der Löwenanteil von rund 84 Prozent des Vermögens ist im Besitz der reichsten zehn Prozent weltweit.

Im Jahr 2000 war das Netto-Geldvermögen pro Kopf in den Industrieländern im Durchschnitt 87-mal höher als in den Schwellenländern. Noch bis 2016 war dieses Verhältnis auf 19 gesunken. Aktuell ist es aber wieder auf 22 (2019) angestiegen. Diese Umkehrung des Aufholprozesses lässt sich laut der Allianz auch an anderer Stelle beobachten. Erstmals ist die Zahl der Mitglieder der globalen Vermögensmittelklasse deutlich gesunken von etwas über 1 Milliarde Menschen im Jahr 2018 auf knapp 800 Millionen Menschen im Jahr 2019.


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Betrachtet man die Entwicklung seit der Jahrhundertwende, bleibt der Aufstieg der Schwellenländer immer noch enorm. Bereinigt um das Bevölkerungswachstum wuchs die globale Vermögensmittelklasse um fast 50% und die obere Vermögensklasse um 30% – während die untere Vermögensklasse um fast 10% zurückging.

Auch die Coronakrise dürfte nach Einschätzung der Allianz-Volkswirte dem Vermögenswachstum keinen Abbruch tun: Die Hilfspakete von Staaten und Zentralbanken schirmten die Vermögen „vor den Folgen einer Welt in Unordnung ab“. Es sei daher sehr wahrscheinlich, dass das private Geldvermögen das Jahr der Pandemie mit einem Plus abschließen werde.

Für die elfte Ausgabe ihres „Global Wealth Report“ hat die Allianz Daten zu Geldvermögen und Verschuldung privater Haushalte in 57 Staaten zusammengetragen. Berücksichtigt wurden Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien. Abzüglich von Schulden erhöhte sich das Geldvermögen der Haushalte in den untersuchten Staaten 2019 um 11,1 Prozent auf netto 146 Billionen Euro.

In Deutschland stieg das Brutto-Geldvermögen nach Allianz-Angaben um 7,2 Prozent auf gut 6,66 Billionen Euro. Dies sei der stärkste Anstieg seit der Jahrhundertwende. Beim Netto-Geldvermögen pro Kopf - also abzüglich Schulden - blieb Deutschland demnach mit knapp 57.100 Euro in der Rangliste der 20 reichsten Länder weltweit auf Platz 18.

Mehr zum Thema: Zahlen wirken wahrhaftig und uninterpretierbar. Dabei können sie völlig in die Irre führen, besonders bei Einkommen und Vermögen.

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