Ifo-Institut Weltwirtschaftsklima schlecht wie seit 2016 nicht mehr

Weltwirtschaftsklima verschlechtert sich Quelle: dpa

Das Barometer zum Klima in der Weltwirtschaft verschlechterte sich so stark wie seit zwei Jahren nicht, meldet das Ifo-Institut. Sowohl die Lage als auch die Aussichten wurden schlechter bewertet.

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Das Klima in der Weltwirtschaft ist so schlecht wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Das Barometer fiel im vierten Quartal auf minus 2,2 von plus 2,9 Punkten, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner vierteljährlichen Befragung von 1230 Experten aus 119 Ländern mitteilte. Das war bereits der dritte Rückgang in Folge. „Das Wachstum der Weltwirtschaft flaut ab“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Sowohl die Lage als auch die Aussichten wurden schlechter bewertet.

„Die Befragten erwarten zudem ein deutlich schwächeres Wachstum des Welthandels – wohl auch, weil sie nicht davon ausgehen, dass bestehende Handelsbarrieren abgebaut werden“, sagte Fuest. Für die exportabhängige deutsche Wirtschaft sind das schlechte Nachrichten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet wegen der schwächen Weltkonjunktur im kommenden Jahr nur noch mit einem Exportwachstum von 2,5 Prozent, was weniger als die Hälfte des langjährigen Durchschnitts von 5,5 Prozent wäre.

„Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern“, sagte Ifo-Chef Fuest. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zeigt sich eine Zweiteilung: Während in den USA die Lage und die Aussichten besser bewertet wurden, kühlten sie in der Europäischen Union ab. Die verschlechterten weltweiten Erwartungen dürften sich insbesondere in einem schwächeren privaten Konsum niederschlagen, während die erwartete Investitionstätigkeit nicht weiter zurückgehen soll.

Besonders die Spannungen zwischen China und den USA belasten derzeit die Weltmärkte. Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften überziehen sich gegenseitig mit höheren Zöllen in Milliardenhöhe. Aber auch der nahende EU-Austritt Großbritanniens, die Iran-Sanktionen und die Krise großer Schwellenländer wie der Türkei belasten.

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