Ifo-Präsident Fuest warnt vor Vermögensteuer „Abwanderung von Investoren droht“

Der Präsident des Münchner ifo Instituts, Clemens Fuest. Quelle: dpa

Im Interview mit der WirtschaftsWoche warnt der Präsident des ifo Instituts, Clemens Fuest, vor einer Wiedereinführung der Vermögensteuer. Dies sei ein Signal an Investoren nicht nach Deutschland zu kommen.

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Der Präsident des Münchner ifo Instituts, Clemens Fuest, hat vor der Wiedereinführung der Vermögensteuer nach der Bundestagswahl gewarnt. „Dieser Schritt wäre ein deutliches Signal an Investoren im In- und Ausland, nicht in Deutschland zu investieren. Es würde ein Umverteilungseffekt erreicht - aber zu einem sehr hohen Preis“, sagte Fuest im Interview mit der WirtschaftsWoche. Mehreinnahmen aus der Vermögensteuer stünden Verluste aus dem Rückgang anderer Steuereinnahmen gegenüber. In fast allen Ländern seien Nettovermögensteuern in den vergangenen Jahrzehnten abgeschafft worden, sofern sie überhaupt existiert hätten.

Als abschreckendes Beispiel nannte Fuest Frankreich und die skandinavischen Länder. Wegen der Vermögensteuer „litten sie unter der Abwanderung von Investoren, gleichzeitig gab es viel Streit um die Bewertung und viele Ausnahmen, die zu einer unfairen Steuerlastverteilung führten“. Derartige Probleme, so Fuest, „würden auch in Deutschland auftreten“. SPD, Linkspartei und Grüne ziehen mit der Forderung nach Vermögensteuern in den Wahlkampf, für den 21. August planen Aktivisten in Deutschland einen bundesweiten Aktionstag.

Mehr zum Thema: Viele Politiker und Wissenschaftler fordern, die in der Krise angehäuften Schuldenberge durch eine Vermögensteuer für Superreiche abzutragen. Der Fiskus kann dabei am Ende mehr verlieren als gewinnen.

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